Fritz Schubert (ggf. auch Friedrich Schubert) wurde mutmaßlich am 21. Februar 1897 in Dortmund geboren. Über seine Herkunft besteht Unklarheit; nach einigen Quellen ist er als Petros Konstantinidis, Sohn eines reichen Tabakhändlers aus Smyrna, in jungen Jahren nach Deutschland gekommen. 

„Sonderkommando Schubert“ auf der Insel Kreta
Schubert war als auch griechisch sprechender Oberfeldwebel der Feldgendarmerie während der deutschen Besatzung auf Kreta eingesetzt und wurde nach den Kämpfen bei Viannos im Herbst 1943 von der Wehrmacht damit beauftragt, ein Sonderkommando zur Partisanenjagd aufzustellen. In dieses mit deutschen Uniformen ohne Hoheitsabzeichen ausgestattete Kommando wurden auch griechische Freiwillige eingegliedert. Mit äußerster Brutalität kam das „Sonderkommando Schubert“ seinem Auftrag nach, erschoss u.a. im Dorf Kallikrates am 8. Oktober 1943 eine große Anzahl von ihnen verdächtigen Männern, zog dann weiter nach Kali-Sykia, wo das ganze Dorf zerstört wurde und 13 Männer und Frauen in ihren Häusern verbrannten. Das bestialische Treiben Schuberts führte schließlich dazu, dass die Einheit auf das Festland abgeschoben wurde. 

„Sonderkommando Schubert“ in Makedonien
Im Frühling 1944 wurde er in die Region Makedonien entsandt - wo auch seine Zusammenarbeit mit der Gruppe um den Kollaborateur Giorgios Poulos (Freiwilligen-Bataillon Saloniki) begann - und sein Mordkommando um griechische Sträflinge und Schwerverbrecher erweitert. Vor Strafverfolgung waren sie durch die Wehrmachtsführung geschützt; das „Jagdkommando Schubert“ durfte ungestraft morden und plündern. Zunächst auf der Halbinsel Chalkidiki (u.a. bei der Zerstörung von Marathoussa), später im Hinterland von Thessaloniki (u.a. in Asvestochori) verbreiteten die Schubertianer mit willkürlichen Erschießungen maßlosen Terror. Am 2. September 1944 ermordeten sie bei ihren vermeintlichen „Anti-ELAS-Aktionen“ in Chortiatis 149 unschuldige Dorfbewohner, darunter Greise, Frauen und Kinder. Knapp zwei Wochen später begingen am 14. September 1944 die Männer um Schubert und Poulos in Giannitsa ein Massaker, bei dem bereits in den ersten Stunden mindestens 75 Menschen getötet wurden. 

Schubert gelang es, am Ende der deutschen Besatzungsherrschaft Griechenland zu verlassen, kehrte jedoch mit einem Heimkehrertransport zurück, wurde verhaftet und im August 1947 in Athen wegen Mordes, begangen von Kreta bis Makedonien, 27 mal zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 22. Oktober 1947 am Gefängnis Heptapyrgion (auch: Yedi Kule) in Thessaloniki vollstreckt. Fritz Schubert gehörte neben Giorgios Poulos zu den wenigen Tätern, die nach Abzug der deutschen Besatzungstruppen vor Gericht gestellt wurden (siehe: Deutsche Kriegsverbrechen in Griechenland).

Literatur / Medien:
Kalogrias, Vaios: Makedonien 1941-1944, Okkupation Widerstand Kollaboration, Ruhpolding 2008; Rondholz, Eberhard: "Jagdkommando Schubert" - Erinnern an das geheimgehaltene Massaker im griechischen Dorf Chortiatis, Neue Rheinische Zeitung vom 26.09.2006 (www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=10184); Xylander, Marlen von: Die deutsche Besatzungsherrschaft auf Kreta 1941-1945, Freiburg 1989; en.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Schubert; de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Chortiatis