Dominique Vincetti (© ANACR Corse-du-Sud)Dominique Vincetti wurde Metallarbeiter, kämpfte im spanischen Bürgerkrieg in den Internationalen Brigaden gegen Franco, arbeitete danach im Marinearsenal von Toulon. Nach dem deutsch-französischen Waffenstillstand kehrte er im Juni 1940 zurück nach Korsika, ging bald mit François Vittori in der Casinca von Ort zu Ort, um gegen das Vichy-Regime zu reden. Beim italienischen Einmarsch im November 1942 konnte er 150 Partisanen in der Casinca mobilisieren. Er nahm für die FN Waffen in Empfang und verteilte sie an die Widerstandsgruppen. So auch bei zwei U-Boot-Landungen am Strand von Saleccia nahe Saint-Florent.  Am 1./2. Juli 1943 wurden 13 Tonnen Waffen auf Eseln in ein Versteck auf 1.000 m Höhe nahe Santo-Pietro-di-Tenda transportiert. Am 1./2 August waren es fast 20 Tonnen. Zunächst ging alles gut, der größte Teil der Waffen kam an die Bestimmungsorte. Am 19. August umstellten italienische Soldaten und Schwarzhemden den Weiler Casta, in dem Waffen zwischengelagert worden waren, drangen plündernd in Häuser und Gehöfte ein und erschossen den sich mit der Waffe wehrenden Dominique Vincetti. Eine Stele in Casta erinnert an den Kämpfer „Dumenicu“. Gedenkzeremonie ist jeweils am 19. August.

Literatur/Medien
Choury, Maurice: Tous bandits d'honneur! Résistance et Libération de la Corse (Juin 1940 – Octobre 1943), Neuauflage Ajaccio 2011, S. 95ff.
A Memoria, Bulletin de l'ANACR 2B, N° 26, Supplément Dezember 2010
www.resistance-corse.asso.fr/fr/mediatheque/biographies/vincetti/
www.curagiu.com/vincetti.htm
http://fr.wikipedia.org/wiki/Dominique_Vincetti


Seine Nichte, Maria Casanova, hat ihm ein bewegendes Gedicht geschrieben (Auszug); Musik: https://youtube.com/watch?v=2LV8Vj7MC04

„Wenn du dort vorbeigehst, an diesem wilden Ort, genannt Casta, in der Wüste Agrigates.
Wenn du dort vorbeigehst, nimm dir ein wenig Zeit, ein Mensch ist gestorben, im Alter von siebenundzwanzig Jahren. ….
Wenn du dort vorbeigehst, unter dem gewaltigen Licht, am Ort genannt Casta, in der Wüste der weißen Felsen.
Wenn du dort vorbeigehst, wo die Natur so schön ist, aber wo der Tod manchmal am helllichten Tag zuschlägt.
In der vibrierenden Luft ein Hauch von Versprechungen, im Echo des Windes, du hörst sie vielleicht, dort ist er gestorben: Dumenicu Vincetti. Gestorben für die Freiheit, Dumenicu Vincetti.“