Emile Lexert wurde am 14. April 1911 in Vevey (Lausanne) geboren. Seine Eltern waren in die Schweiz emigriert, um dort Arbeit zu finden. Lexert beteiligte sich in den 1930er Jahren an den Arbeitskämpfen in Genf auf der Seite der Sozialisten und Kommunisten und wurde als unliebsame Person aufgrund einer fadenscheinigen Anklage nach Italien ausgewiesen.
Nach der Wehrpflicht lebte Lexert bei seinem Onkel in Aosta und wurde 1938 nach einem erfolglosen Versuch, wieder in die Schweiz zu gelangen, verhaftet und zu mehrmonatiger Haft in Aosta verurteilt. In den 1940 Jahren trat er der Kommunistischen Partei (PCI) und der Geheimorganisation „Jeune Vallée Aoste“ bei und nahm Kontakt zu Émile Chanoux und der Autonomiebewegung auf. Nach dem 8. September 1943 organisierte er den bewaffneten Widerstandskampf gegen die deutsche Besatzung. Das von ihm gründete Comitato Militare koordinierte in Zusammenarbeit mit Émile Chanoux und Federico Chabod den gesamten valdostanischen Partisanenkampf, die Guerilla- und Sabotageaktionen, die Sicherung der Fluchtwege in die Schweiz und die Hilfe für geflohene alliierte Kriegsgefangene. Bei einer Sabotageaktion wurde Lexert am 23. April 1944 in der Nähe von Chatillon von Faschisten erschossen. Seine in Fénis stationierte Partisaneneinheit nannte sich danach nach ihrem Kommandanten Milò: Garialdi-Brigade „Emilio Lexert“. Lexert galt als „großer Organisator“ des valdostanischen Widerstands und der Autonomiebewegung. Ihm und Emilio Chanoux gelang die Zusammenarbeit zwischen Arbeitern und Intellektuellen, zwischen Kommunisten und Katholiken.
Quellen:
www.anpi.it/donne-e-uomini/emilio-lexert/ ; www.resvallee.it/public/img/pubblicazioni/ID111A.pdf