Josef Indig Ithai wurde in Virovitica, einer Grenzstadt in Kroatien nahe der ungarischen Grenze geboren und lebte anschließend mit seinen Eltern in Osijek, wo sein Vater Kantor war. Bereits mit neun Jahren trat er der zionistischen Jugendorganisation Ha-Shomer-ha-Tza'ir bei und wurde Mitglied im nationalen Komitee für Jugoslawien mit Sitz in Zagreb. Dort rettete er zusammen mit Recha Freier Kinder aus Deutschland und Österreich, deren Eltern dem NS-Terror zum Opfer gefallen waren. Als Jugoslawien von Deutschland und Italien besetzt wurde, floh Indig mit 43 Kindern 1941 zunächst in das italienisch besetzte Slowenien, im Juli 1942 nach Nonantola, wo die Gruppe – unterstützt von der jüdischen Hilfsorganisation DELASEM – in der Villa Emma Zuflucht fand. Im April 1943 vergrößerte sich die Gruppe um 33 Waisenkinder aus Split. Nach der deutschen Besetzung am 8. September 1943 gelang es Indig und den Betreuern mit Hilfe des Arztes Guiseppe Moreali und dem Priester Arrigo Beccari beinahe alle Kinder durch Flucht in die Schweiz zu retten. Nach 1945 wanderte Indig mit seiner Frau Lilli Bernhard nach Israel aus, wo er bis zu seinem Tod im Kibbuz Gat lebte. Vom Staat Israel wurde er wegen seiner pädagogischen Verdienste ausgezeichnet. Seine Erinnerungen an die Kinder der Villa Emma schrieb er zunächst in Deutsch. Sie wurden ins Hebräische übersetzt und erschienen 1983 in Tel Aviv, 2004 in italienischer Übersetzung.

Literatur / Medien:
Josef Indig Ithai: Anni in Fuga. I ragazzi di Villa Emma a Nonantola, Bologna 2006; Voigt, Klaus: Joskos Kinder – Flucht und Alija durch Europa 1940–1943.  Joseph Indigs Bericht, Berlin 2006; lernen-aus-der-geschichte.de/Lernen-und-Lehren/content/4120; www.fondazionevillaemma.org; archivio.pubblica.istruzione.it/shoah/biblio/libri/anni_infuga.pdf