1937 Leiter des Judenreferats des SD, Vorgesetzter Eichmanns; Kommandeur der Sicherheitspolizei in Bordeaux, er wählte die im Lager Souge zu erschießende Geiseln aus. 1942 bis 1944 in Paris, persönlicher Referent von Carl Oberg, der „tatsächlich Verantwortliche“ für die SS-Politik, die Judenverfolgung und die Deportation.
Nach dem Krieg wegen Zugehörigkeit zur SS und SD interniert, Geschäftsmann, 1955 in Paris in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Von deutschen Behörden erst nach Bekanntwerden seiner tragenden Rolle bei der Judendeportation und nur auf öffentlichen Druck (B. und S. Klarsfeld) behelligt, im Kölner Lischka-Prozess 1980 zu 12 Jahren Haft verurteilt, 1985 vorzeitig entlassen.

Literatur/Medien
Brunner, Bernhard: Der Frankreich-Komplex. Die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz in der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt am Main 2007, S. 36ff., 95f., 159ff., 321ff., 340ff.
Klarsfeld, Serge: Vichy–Auschwitz. Die Zusammenarbeit der deutschen und französischen Behörden bei der „Endlösung der Judenfrage“ in Frankreich, Nördlingen 1989, S. 37f., 49f., 59ff., 131ff., 168ff., 324f.
http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Hagen
www.akens.org/akens/texte/info/33/333407.html