Anna Maria Polo stammte ursprünglich aus Sardinien, lebte aber in Turin. Sie kam aus einer antifaschistischen Familie, ihr Bruder ging nach dem 8. September 1943 zu den Partisanen. Anna Maria war zwanzig Jahre alt, als sie sich ebenfalls dem Widerstand anschloss. Zunächst arbeitete sie als Staffette für die Autonomen in Val Sangone und transportierte Waffen und Dokumente. Ende 1944 schloss sie sich unter dem Kampfnamen „Mara“ der 41. Brigade "Garibaldi" unter Osvaldo Negarville, dem späteren Bürgermeister von Turin, an, mit dem sie zur 17. Brigade wechselte. Die große Durchkämmungsaktion der Deutschen im Val Susa veranlasste sie, wieder nach Turin zurückzukehren. Von dort bekam sie den Befehl, den „Plan E 27“ für die Befreiung Turins an die Partisanen weiterzuleiten. Lange Jahre war sie Mitglied im Vorstand des Comitato Colle del Lys und in der Erinnerungsarbeit aktiv.
Literatur / Medien:
Jürgen Weber: Einmal Partisan – immer Partisan. Partsaninnen und Partisanen im Piemont und die Befreiung Turins 1945, Konstanz 2011; S. 87ff.; PartisanInnen im Piemont. Antifaschistischer Widerstand in Nordwestitalien. Konstanz 1996; S. 55; www.colledellys.it/; www.colledellys.it/GIORNALI/GiornaleLysn1.12dicembre09.pdf (Nachruf auf "Mara" Seite 6)