Liana Millu wurde 1914 in Pisa geboren, ihre Mutter starb als sie ein Jahr alt war. Sie wuchs bei ihren Großeltern auf, die gläubige Juden waren. 1936 unterrichtete sie als Grundschullehrerin in Volterra und schrieb Artikel für die Zeitung Il Telegrafo in Livorno. Nach dem Erlass der Rassegesetze im September 1938 wurde sie aus dem Schuldienst entlassen und verlor ihre Tätigkeit bei der Zeitung. Sie arbeitete in privaten Haushalten als Erzieherin und Gouvernante und ging 1940 nach Genua, wo sie sich 1943 nach dem Einmarsch der Deutschen der Resistenza anschloss und als Staffette wichtige Aufgaben übernahm. Ihre von dem Genueser Arzt Ottorino Balduzzi geleitete Widerstandsgruppe vermittelte strategisch wichtige Informationen an die Alliierten und führte Aktionen zur Befreiung britischer Offiziere aus Kriegsgefangenenlagern in Ligurien aus. Im Februar 1944 wurde die Gruppe durch einen Spion verraten, ihre Mitglieder von der faschistischen Miliz gefangen genommen. Liane Millu selbst wurde bei einer Razzia in Venedig festgenommen und im April 1944 in das Lager Fossoli überführt. Von dort wurde sie im Mai 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert und kam im Oktober nach Malchow an der mecklenburgischen Seenplatte in ein Außenlager des Konzentrationslagers Ravensbrück. Nach ihrer Befreiung im Mai 1945 kehrte sie nach Genua zurück.

Literatur / Medien:
Liana Millu: Der Rauch über Birkenau, Fischer Tb, Frankfurt 2002; dies: Die Brücke von Schwerin, München 2000; Skroblies, Hanni: Liana Millu, in: Hervé, Florence (Hg.): Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg, Köln 2020, S. 142-144
de.wikipedia.org/wiki/Liana_Millu
resistenza.de/liana-millu-jdin-partisanin-frhe-feministin/
www.i-italy.org/files/consulate_events_thumbnails/Inventing-our-lives_1295850080.jpg