Theodor Dannecker wurde am 27. Mai 1913 in Tübingen geboren. Er war SS-Hauptsturmbannführer, nach einer SS-Karriere 1937 Mitarbeiter Adolf Eichmanns, 1940 Leiter des „Judenreferats“ Belgien/Frankreich, 1943 im „Sonderkommando Eichmann“ in Bulgarien, wo er für die Deportation der Juden aus der bulgarischen Besatzungszone Griechenlands (siehe: Judenverfolgung in Griechenland) verantwortlich war. Zwischen September 1943 und Januar 1944 wurde er von Eichmann in Italien eingesetzt. Dannecker gründete ein mobiles „Einsatzkommando Italien“, das nach der Einrichtung des BdS (Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes) in Verona stationiert wurde. Er organisierte die Verfolgung und Deportation von etwa 2.700 italienischen Juden, speziell die der römischen Juden im Oktober 1943 (Rom, Judenverfolgung in Italien). Wegen nicht ausreichender „Ergebnisse“ wurde er kurzfristig nach Berlin zurückbefohlen, sein Nachfolger in Italien wurde Friedrich Boßhammer. Zwischen Frühjahr und Sommer 1944 organisierte er im „Sonderkommando Eichmann“ die Deportation der jüdischen Bevölkerung Ungarns. Nach dem Krieg wurde er im Dezember 1945 von den Amerinkanern in Bad Tölz inhaftiert und beging wenige Tage später Selbstmord.

Literatur / Medien:
Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich – Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main 2003; Eckart Conze, Norbert Frei, Peter Hayes, Moshe Zimmermann: Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik, München 2010; Claudia Steur / Gerhard Hirschfeld: Theodor Dannecker. Ein Funktionär der „Endlösung“, Essen 1996; de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Dannecker