Gabriele d’Annunzio wurde am 12. März 1863 als Sohn wohlhabender Bauern in Pescara geboren. Er war in Italien hoch angesehener Dichter und Dramatiker, glühender Nationalist und „der eigentliche Erfinder des Faschismus“ (Kammerer/Krippendorf, S. 41). Neben den Futuristen war er die Symbolfigur für das Bündnis von Künstlertum und faschistischer Politik und vertrat die Philosophie eines nicht an Moral gebundenen „Übermenschen“ (Nietzsche). Mussolini stellte ihn als Politiker kalt, sorgte aber nach außen hin für monumentale Verehrung. Nach dem Ersten Weltkrieg besetzte d’Annunzio mit einer kleinen „Privatarmee“ das ehemals österreichische Fiume (Rijeka), bis die Stadt 1919 Italien angeschlossen wurde. Für diese Tat wurde er 1924 von König Viktor Emanuel III. mit dem erblichen Titel eines „Fürsten von Nevoso“ geehrt. Er ließ sich und seinen chauvinistischen Ideen in Gardone (Gardasee) ein monströses Siegesdenkmal („Il Vittoriale“) errichten. Er starb am 1. März 1938 in Gardone und wurde in einem Staatsakt in Anwesenheit Mussolinis beigesetzt.
Literatur / Medien:
Rother, Klaus / Tichy, Franz u.a.: Italien. Wissenschaftliche Länderkunden (Hg. Werner Storkebaum). Darmstadt 2000, S. 333; Kammerer, Peter / Krippendorff, Ekkehart: Reisebuch Italien. Von Südtirol bis zur Toskana – der Norden. Hamburg, überarbeitete Neuausgabe 1998; S. 41 ff.; www.dhm.de/lemo/html/biografien/DannunzioGabriele/index.html