Helmut Looß war während seines Studiums bereits völkischer Aktivist. Mitte der 1930er Jahre arbeitete er als SD-Führer im Reichssicherheitshauptamt. Vom Juni 1943 bis Juni 1944 war er einer der Führer des Sonderkommandos 7a, das in Litauen, in der Ukraine und Weißrussland Tausende von Menschen ermordete. Mit diesen Erfahrungen wurde Looß nach Italien zur 16. SS-Panzer-Grenadier-Division „Reichsführer SS“ abkommandiert, wo er dem Kommandeur der Division, SS-Gruppenführer Max Simon, als „Spezialist“ zum Leiter aller Partisanenbekämpfungsaktionen ernannt wurde. Ein Großteil der deutschen Kriegsverbrechen in Italien im Jahr 1944 wurde von ebendieser SS-Panzer-Grenadier-Division verübt und ihre Führer wie Helmut Looß, Walter Reder oder Anton Galler waren für die größten Massaker wie Sant'Anna di Stazzema, Monti Pisani oder Marzabotto verantwortlich. Nach 1945 arbeitete Looß als Lehrer in Bremen, es wurde kein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet.
Literatur / Medien:
Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich - Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main Juni 2003;
Gentile in: Klinkhammer, Lutz / Amedeo Osti Guerazzi / Thomas Schlemmer (Hg.): Die „Achse“ im Krieg. Politik, Ideologie und Kriegführung 1939–1945, Paderborn 2010, S. 493–518, hier S. 510; ders. in: Mallmann, Klaus Michael / Gerhard Paul (Hg.): Karrieren der Gewalt. Nationalsozialistische Täterbiographien (Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart, Band 2) Darmstadt 2004; S. 188 ff.; ders: Politische Soldaten. Die 16. SS-Panzer-Grenadier-Division „Reichsführer-SS“ in Italien 1944. In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken. 81, 2001, S. 529–561; de.wikipedia.org/wiki/16._SS-Panzergrenadier-Division_%E2%80%9EReichsf%C3%BChrer_SS%E2%80%9C ; www.gedenkdienst.at/index.php?id=531;