Frankreich zur Zeit der deutschen Besetzung (Karte: Eric Gaba / wikimedia)

Die Waffenstillstandsabkommen vom Juni 1940 teilten Frankreich in mehrere Besatzungszonen. Sie wurden durch die Demarkationslinie getrennt.

Die besetzte Zone (Nordzone, zone occupée) umfasste Nord- und Ostfrankreich sowie Gebiete an der Kanal- und Atlantikküste; etwa 55 % des Staatsgebiets und 2/3 der Industrie- und landwirtschaftlichen Produktion. Es ging darum, die frz. Industrie, Rohstoffe und Arbeitskräfte in die deutsche Kriegswirtschaft einzubeziehen. Die Zone unterstand der deutschen Militärverwaltung, die frz. Behörden hatten deren Gesetze etc. umzusetzen.

Die (zunächst) unbesetzte Zone (Südzone, zone non occupée oder zone libre) in Südfrankreich unterstand der Vichy-Regierung unter Pétain. Ihre Gesetze etc. galten auch in der besetzten Zone – soweit die Deutschen zustimmten. Dreh- und Angelpunkt Vichys war die Aufrechterhaltung der staatlichen Souveränität – bis sie nach der Besetzung des Südens im November 1942 nur noch auf dem Papier bestand.

Die Deutschen führten – einseitig – weitere Unterteilungen ein.
Die Region Nord/Pas-de-Calais mit dem Kohlerevier wurde dem deutschen Oberkommando in Belgien/Brüssel unterstellt und zur verbotenen Zone (zone interdite), die auch einen Streifen entlang der Atlantikküste und der Grenzen (zu Spanien und der Schweiz) umfasste.
Das Elsass und Teile Lothringens (Moselle) wurden faktisch annektiert und als Teil des Großdeutschen Reichs behandelt (Wehrdienst, Germanisierung).
Für die sog. reservierte Zone (zone réservée) von der Kanalküste bis zur Schweizer Grenze galt u.a. ein Rückkehrverbot für Flüchtlinge. Es gab ein vages Projekt  für eine deutsche Besiedlung.

Die italienische Zone bestand zunächst faktisch nur aus 15 grenznahen Orten, u.a. Menton. Von November 1942 bis September 1943 umfasste sie Korsika und die Gebiete östlich der Rhône. Nach der Kapitulation Italiens wurde dieses Gebiet von den Deutschen besetzt, die nunmehr ganz Frankreich kontrollierten (vgl. Italienische Besatzung).

Literatur/Medien
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. XLII u. 265f.
www.cheminsdememoire.gouv.fr/de/der-demarkationslinie-1940-1944 (dt.)