Erwin Rommel wurde am 15. November 1891 in Heidenheim an der Brenz geboren und begann 1912 eine militärische Karriere, in deren Verlauf er im Ersten Weltkrieg zum Hauptmann und 1932 zum Major aufstieg. Als Kommandant des Führerhauptquartiers (1938/39) stand Rommel Hitler nahe, der ihn 1939 zum Generalmajor ernannte und ihn für seine folgenden Kriegseinsätze in Frankreich und Nordafrika mit hohen Auszeichnungen ausstattete; 1942 wurde er zum Generalfeldmarschall befördert. Als Oberbefehlshaber der deutschen Truppen in Nordafrika (ab Februar 1941) konnte er die britische Armee zunächst zurückdrängen, das deutsche "Afrikakorps" wurde 1943 jedoch vernichtend geschlagen. Nach der Landung der Alliierten auf Sizilien im Juli 1943 wurde Rommel im Juli 1943 mit der Planung des Einmarschs in Italien beauftragt, der nach dem Kriegsaustritt Italiens am 8. September begann. Unter Rommels Oberbefehl in Norditalien wurde über eine Million italienischer Soldaten entwaffnet, 600.000 wurden als Militärinternierte zur Zwangsarbeit in Deutschland deportiert. Sein entsprechender Befehl vom 23.09.1943 lautete: „Irgendwelche sentimentalen Hemmungen des deutschen Soldaten gegenüber badogliohörigen Banden in der Uniform des ehemaligen Waffenkameraden sind völlig unangebracht. Wer von diesen gegen den deutschen Soldaten kämpft, hat jedes Anrecht auf Schonung verloren und ist mit der Härte zu behandeln, die dem Gesindel gebührt, das plötzlich seine Waffen gegen seinen Freund wendet. Diese Auffassung muss beschleunigt Allgemeingut aller deutschen Truppen werden“ (Schreiber, S. 49/50).
Im November 1943 wurde die von Rommel befehligte Heeresgruppe nach Frankreich verlegt, er selbst mit der Verteidigung des Atlantikwalls beauftragt. Nachdem ihn die NS-Führung verdächtigte, von den Plänen für das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 gewusst zu haben, wurde er - als Alternative zu einem Prozess vor dem Volksgerichtshof - am 14. Oktober 1944 in seinem Heimatort Herrlinghausen zum Selbstmord gezwungen. Das Regime verabschiedete Rommel mit einem Staatsakt, verschleierte jedoch die Umstände seines Todes, um den Mythos vom „unbesiegbaren Soldaten“ und „Wüstenfuchs“ Rommel aufrechtzuerhalten.
Literatur / Medien:
Schreiber, Gerhard: Deutsche Kriegsverbrechen. Täter, Opfer, Strafverfolgung, München 1996; Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich - Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main 2003; Fraser, David: Generalfeldmarschall Erwin Rommel. In: Gerd R. Ueberschär (Hg.): Hitlers militärische Elite. Band 2: Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende, Darmstadt 1998, S. 184–193; Haus der Geschichte Baden-Württemberg (Hg.): Erwin Rommel. Geschichte und Mythos, Karlsruhe 2009; Reuth, Ralf Georg: Erwin Rommel. Das Ende einer Legende, München 2005; de.wikipedia.org/wiki/Erwin_Rommel; www.deutsche-biographie.de/sfz107896.html;