Hubert Lanz wurde am 22. Mai 1896 in Entringen (Württemberg) geboren. Am Ende des Ersten Weltkriegs wurde er als Oberleutnant in die Reichswehr übernommen und nahm 1940/41 als Kommandeur der 1. Gebirgsdivision am Balkanfeldzug und am Krieg gegen die Sowjetunion teil, wo er mitverantwortlich für die Morde an Juden in Lemberg war. Im Januar 1943 wurde er zum General der Gebirgstruppe befördert, die im September 1943 in Westgriechenland eingesetzt wurde. Auf Befehl des Oberkommandos der Wehrmacht sollten alle italienischen Soldaten, die sich der Entwaffnung widersetzten, sofort erschossen werden. Auf Grund dieses Befehls ließen Lanz und Generaloberst Löhr auf den Inseln Kephalonia und Korfu über 5.000 italienische Soldaten und Offiziere ermorden. 1947 wurde Lanz für dieses Kriegsverbrechen vom Nürnberger Militärgerichtshof zu 12 Jahren Haft verurteilt, aber bereits 1951 wieder aus der Haft entlassen. Er trat in die FDP ein und war in der Partei als Militärexperte tätig. Bis zu seinem Tod am 12. August 1982 in München war Lanz Ehrenvorsitzender des Kameradenkreises der Gebirgstruppe.
Literatur / Medien:
Schminck-Gustavus, Christoph U., Kephalloniá 1943-2003. Auf den Spuren eines Kriegsverbrechens. Bremen 2004, S. 132 ff.;
Hermann Frank Meyer: Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg. Links, Berlin 2008;
Gerhard Schreiber: Kephalonia 1943. In: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Orte des Grauens. Primus, Darmstadt 2003, S. 92–101.
Ders.: Die italienischen Militärinternierten im deutschen Machtbereich 1943 bis 1945. Verraten – Verachtet – Vergessen, München 1990;
Ders.: Deutsche Kriegsverbrechen in Italien: Täter – Opfer – Strafverfolgung. Beck, München 1996
de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Lanz
www.stiftung-sozialgeschichte.de/index.php?selection=17&zeigebeitrag=17