Michael Seifert wurde am 16. März 1924 in der Ukraine geboren, gehörte von Dezember 1944 bis Mai 1945 zum SS-Wachpersonal im Durchgangslager Bozen-Gries, wo er Verbrechen an Gefangenen verübte. Die Ermittlungen gegen ihn begannen erst, nachdem Mitte der 1990-er Jahre die Akten im römischen „Schrank der Schande“ zu Tage gekommen waren. Seifert, der nach 1945 unerkannt nach Kanada geflüchtet war, konnte 2002 ermittelt werden. Das Militärgericht Verona verurteilte ihn 2002 in Abwesenheit zu lebenslanger Haft, 2008 wurde er nach langem Auslieferungsverfahren von Kanada an Italien ausgeliefert und in einem Militärgefängnis in Kampanien interniert. Er starb am 6. November 2010 im Krankenhaus von Caserta.
Literatur / Medien:
Kohl, Christiane in SZ 18./19. November 2000; Gerhard Schreiber: Deutsche Kriegsverbrechen in Italien. Täter, Opfer, Strafverfolgung. München 1996; de.wikipedia.org/wiki/Michael_Seifert; Mezzalira, C. Romeo, “Mischa” l’aguzzino del Lager di Bolzano. Dalle carte del processo a Michael Seifert, Quaderni della memoria 2/02, Circolo Culturale dell’ANPI, Bolzano (www.sissco.it/soci/mezzalira-giorgio/); Aldo Pantozzi: Im Angesicht des Todes. Von Bozen nach Mauthausen, Hg.Rodolfo Taiani, Museo Storico del Trentino Bozen 2008, S 48