Rudolf Heinrich Otto Max Jacobs wurde am 26. April 1914 in Bremen geboren, trat 1932 in die Handelsmarine ein und wurde 1942 als Offizier und Ingenieur zur Kriegsmarine eingezogen. Im Herbst 1943 wurde er nach La Spezia (Liguren) versetzt und war als Kapitänleutnant für den Festungsbau der Hafenstadt verantwortlich. Die von deutschen Besatzungstruppen begangenen Kriegsverbrechen an der italienischen Zivilbevölkerung veranlassten Jacobs im Herbst 1944, sich der Partisanen-Brigade „Ugo Muccini“ unter dem Decknahmen „Primo“ anzuschließen. Am 3. November 1944 wurde Rudolf Jacobs bei einer Kampfaktion gegen Einheiten italienischer Faschisten in der Stadt Sarzana getötet. Nach dem Krieg wurde Rudolf Jacobs in Italien vielfach geehrt, u.a. von der Gemeinde Sarzana mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft, einem Ehrengrab und einem Denkmal an der Piazza San Giorgio. In seiner Heimatstadt Bremen ist Rudolf Jacobs hingegen lange Jahre unbekannt geblieben. Die Internationalen Friedensschule Bremen, Angehörige der Familie und italienische Unterstützer haben 2010 erreicht, dass in Bremen-Vegesack neben dem Mahnmal für den „Unbekannten Deserteur“ eine Ehrentafel für Rudolf Jacobs angebracht wird. Der italienische Film „L’uomo che nacque morendo“ (Der Mensch, der im Sterben geboren wurde“) von Marina Piperno und Luigi M. Faccini wurde auf der Film-Biennale in Venedig 2011 preisgekrönt.
Literatur / Medien:
www.friedensschule-bremen.de/, www.pipernofaccini.it/jacobs.html (Foto); www.chieracostui.com/costui/docs/search/schedaoltre.asp?ID=2621; www.anpi.it/donne-e-uomini/rudolf-jacobs/