Giacomo Matteotti wurde am 22. Mai 1885 als Sohn eines Kupferschmieds in Fratta Polesine geboren. Bereits während seines Jurastudiums in Bologna wurde er Mitglied der Partito Socialista Italiano (PSI) und 1922 Generalsekretär der neu gegründete Partito Socialista Unitario (PSU), 1919, 1921 und 1924 war er Abgeordneter der Region Ferrara. Er erkannte schon früh die Gefahr des aufkommenden Faschismus und prangerte die Verbrechen der faschistischen Kampfbünde schon zu Beginn der 1920er Jahre öffentlich an. Er wurde am 10. Juni 1924 in der Nähe von Rom von einem Mordkommando entführt und erschlagen. Seine Ermordung veranlasste die antifaschistische Opposition, das römische Parlament zu verlassen, und zwang Mussolini, wegen der klaren Indizien für eine Täterschaft der faschistischen Schlägerbanden, die persönliche Verantwortung für die Tat zu übernehmen. Dies wiederum trug zur Radikalisierung der faschistischen Herrschaft und zum einem Ausbau der Diktatur Mussolinis bei. Matteottis Name wurde zum frühen Symbol des italienischen und des internationalen Antifaschismus. Während des Widerstandkampfes 1943–1945 nannten sich sozialistische Partisanengruppen deshalb häufig „Matteotti-Brigaden“
Literatur / Medien:
Brunello Mantelli, Kurze Geschichte des italienischen Faschismus. 4. Auflage Berlin 2008; de.wikipedia.org/wiki/Giacomo_Matteotti; www.historylearningsite.co.uk/murder_of_matteotti.htm; www.mein-italien.info/geschichte/matteotti.htm