Italien trat am 10. Juni 1940 an der Seite Deutschlands in den Zweiten Weltkrieg ein, wozu es nach dem „Stahlpakt“ (Achse Berlin–Rom) verpflichtet war. Diesen Schritt vollzog Mussolini-Italien erst nach dem Überfall Deutschlands auf Dänemark, Norwegen und Frankreich im April 1940. Mussolini und die ihm folgenden Funktionäre sahen sich nach der Unterwerfung Polens durch Deutschland und der „Ruhe“ im Westen ermutigt, das italienische Imperium auf dem Balkan und in Nordafrika zu erweitern. Der Angriff der italienischen Truppen auf das britisch dominierte Ägypten im September und auf Griechenland im Oktober 1940 endete jeweils in einem militärischen Desaster (Italien als Besatzungsmacht). Die fehlgeschlagenen Versuche Mussolinis, einen „parallelen“ Krieg zu führen, endete im Appell an Deutschland, den in Bedrängnis geratenen italienischen Armeen zu Hilfe zu eilen. Die militärischen Niederlagen fanden mit der Vernichtung der italienischen Russland-Armee im November 1942 im Kaukasus und der Kapitulation in Nordafrika im Mai 1943 ihren vorläufigen Höhepunkt. Die Beteiligung Italiens am Zweiten Weltkrieg mündete im Juli 1943 in dem Sturz Mussolinis und dem Kriegsaustritt Italiens.
Literatur / Medien:
Mantelli, Brunello: Kurze Geschichte des italienischen Faschismus, 4. Aufl. Berlin 2008, S. 121 ff.; Gerhard Schreiber: Die politische und militärische Entwicklung im Mittelmeerraum 1939/40. In: Militärisches Forschungsamt (Hrsg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Band 3: Gerhard Schreiber, Bernd Stegmann, Detlef Vogel: Der Mittelmeerraum und Südosteuropa. Von der „non belligeranza“ Italiens bis zum Kriegseintritt der Vereinigten Staaten, Stuttgart 1984 S. 4–414; de.wikipedia.org/wiki/Italienisch-Ostafrika; www.balsi.de/Weltkrieg/Verlauf/Balkan/Balkan-Startseite.htm