Friedrich Boßhammer wurde am 20. Dezember 1906 in Opladen geboren, 1930 trat er der NSDAP, 1937 der SS bei. Nach Gestapo-Funktionen in Wiesbaden und Kassel war er von 1942 bis Januar 1944 als enger Mitarbeiter von Adolf Eichmann im Reichssicherheitshauptamt in Berlin an der Planung der „Endlösung“ beteiligt, bevor er ab Januar 1944 als Nachfolger Danneckers das „Judenreferat“ beim SD in Italien in Verona übernahm und eine zweite Phase der Judenverfolgung in Italien einleitete. Zwischen Februar und Dezember 1944 – nach der Deportation von etwas mehr als 3.000 Juden in den Monaten zuvor – fielen mehr als 4.000 italienische Juden den Deportationen nach Auschwitz zum Opfer. Boßhammer tauchte nach 1945 unter falschem Namen unter, agierte später als Rechtsanwalt und wurde nach der Anklage wegen Beihilfe zum tausendfachen Mord im April 1972 zu lebenslanger Haft verurteilt. Kurz nach seiner Verurteilung durch das Landgericht Berlin starb Boßhammer am 17. Dezember 1972.
Literatur / Medien:
Ernst Klee, Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Frankfurt 2003; Lutz Klinkhammer, Zwischen Bündnis und Besatzung. Tübingen 1993, S. 550 ff.; de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Boßhammer