Dietrich Allers, geboren am 17. Mai 1910 in Kiel, Jurist, seit 1932 SA- und NSDAP-Mitglied, war ab 1941 Geschäftsführer der „Euthanasie“-Zentrale T4 in Berlin und kam im September 1943 mit Odilo Globocnik und Christian Wirth nach Triest mit der Aufgabe der Partisanenbekämpfung und Judenverfolgung (Friaul-Julisch Venetien, Triest, Risiera San Sabba). Er tauchte nach 1945 zunächst unter, wurde entdeckt, aber nach kurzer Verhaftung 1949 entnazifiziert. Allers war für die neofaschistische, 1951 verbotene, „Sozialistische Reichspartei“ (SRP) aktiv, wurde Syndikus der „Deutsche Werft AG“, bis er nach Untersuchungshaft vom Landgericht Frankfurt a.M. 1968 wegen seiner Beteiligung an der T4-Aktion – vom Frankfurter Landgericht als Beihilfe zum Mord an über 34.000 Menschen gewertet – zu acht Jahren Haft verurteilt wurde. Wegen Anrechung der Untersuchungshaft musste er die Strafe nie antreten. Die Ermittlungen in Italien wegen der Beteiligung an den Verbrechen in Triest wurden nach Allers’ Tod am 22. März 1975 in München eingestellt.
Literatur / Medien:
Klee, Ernst: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945? Frankfurt am Main 2003; Fransecky, Tanja von / Rudorff, Andrea / Schneider, Allegra / Stracke, Stephan (Hg.): Kärnten, Slowenien, Triest. Umkämpfte Erinnerungen. Bremen 2010 , S. 173 ff.; de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_Allers