Provinz Siena / Region Toskana
Der Ort
Radicondoli, ein kleiner Ort mit weniger als 1.000 Einwohner/innen, liegt ca. 25 km südwestlich von Siena. Zu seinen Teilgemeinden zählen Anqua und Belforte, Nachbargemeinden sind Casole d'Elsa und Castelnuovo Val di Cecina. Radicondoli ist von Casole d'Elsa auf der SP 541 und SP 3, von Castelnuovo Val di Cecina auf der SP 35 zu erreichen.
Die Ereignisse
Das schwer zugängliche Wald- und Berggebiet der Monti delle Carline war ein wichtiges Rückzugsgebiet für den Partisanenkampf, in dem verschiedene Einheiten aus den Provinzen Grosseto, Siena und Pisa kooperierten. Im Februar 1944 zog sich die aus Monterotondo Marittimo stammende Einheit „Frassine“ mit ihrem Kommandeur Giorgio Stoppa („Paolo“) hierher zurück, nachdem sie bei einem Überfall mehrere deutsche Soldaten getötet hatte, in einen Kampf verwickelt wurde und zahlreiche Verluste erlitten hatte. Von hier aus organisierte sie mit Hilfe der örtlichen Bauern und einem Untergrundnetz von Helfern eine ca. 500 Mann starke Einheit. Die 23. Garibaldi-Brigade „Guido Boscaglia“ schirmte das Gebiet gegen Westen ab. Beide Gruppen unterstützten im Frühjahr 1944 den Vormarsch der Alliierten und schützten die Bevölkerung vor Raub und Mord der sich zurückziehenden deutschen Truppen.
Gedenken
In der Via Gazzei erinnert eine Gedenktafel am Palazzo Bizzarrini an die Befreiung der Region am 2. Juni 1944 durch eine alliierte Armee und die Unterstützung der XXIII Brigade Guido Boscaglia. Auf derselben Straße zeigt ein Denkmal eine Mutter, die ihr Kind schützt.
Monument für die Brigade „Boscaglia“
Auf der Straße SP 17 von Castelnuovo Val di Cecina nach Montecastelli biegt bei Anqua ein kleines Staubsträßchen ab, das, wenn man sich immer links hält, in etwa 3 km bergauf zu einem Monument führt. Es liegt im Naturschutzgebiet Cornate e Fosini und wurde 1975 vom Volterraner Bildhauer Mino Trafeli zu Ehren der XXIII. Brigade Garibaldini „Guido Boscaglia“ und der Bevölkerung des Gebiets errichtet. Eine Tafel informiert über die Brigade „Boscaglia“, eine zweite Tafel des Museo Difuso della Memoria zeigt Wanderwege zu anderen Gedenkorten der Region Radicondoli.