Region Toskana / Provinz Pisa
Der Ort
Castelnuovo di Val di Cecina ist eine Gemeinde mit ca. 2.300 Einwohner/innen und liegt im Tal der Cecina, ca. 25 km südlich von Volterra, erreichbar auf der SS 68, dann auf der SS 439 in Richtung Massa Marittima. Auffallend ist der Kontrast der mittelalterlichen Stadt zu ihrer Umgebung im „Tal des Teufels“. Dieses ist ein ca. 200 qkm großes geothermisch aktives Gebiet mit der Industriestadt Larderello als Mittelpunkt, geprägt durch Erdwärme-Kraftwerke, Kühltürme, gewundene Pipelines und aufsteigende Dämpfe.
Das Ereignis
In der Nacht vom 13. auf 14. Juni 1944 nahm eine in Massa Marittima stationierte Wehrmachtseinheit Niccioleta ein. Die Minenarbeiter, die den Bergbaubetrieb vor der Zerstörung bewahren wollten, wurden entwaffnet und verhaftet, sechs von ihnen auf Denunziation örtlicher Faschisten standrechtlich erschossen. 150 Arbeiter wurden nach Castelnuovo Val di Cecina getrieben und dort über Nacht interniert. Nach den der SS in die Hände gefallenen Listen wurden 77 von ihnen am nächsten Tag von einer SS-Einheit aus San Sepulcro und Männern des III. Freiwilligen-Polizei-Bataillons Italiens in Gruppen zu 15 Mann auf einem Hügel an der Stadtgrenze erschossen, 21 nach Deutschland zur Zwangsarbeit deportiert, die Alten nach Hause entlassen. Ein Ermittlungsverfahren wegen des Verbrechens durch die Staatsanwaltschaft Göttingen wurde 1967 eingestellt, weil verantwortliche Beteiligte nicht ermittelt werden konnten.
Gedenken
Am zentralen Platz der Stadt erinnert eine Gedenktafel an das Massaker. Ein weiteres Monument wurde nicht weit vom Exekutionsort errichtet (von Lardarello kommend, am Ortseingang gegenüber dem Friedhof gibt es einen Wegweiser „Cippo dei Martiri di Niccioleta“, der zu dem 200 m weiter gelegenen Denkmal führt).