Region Toskana / Provinz Lucca
Der Ort
Camaiore ist eine Gemeinde in der Provinz Lucca mit ca. 32.600 Einwohner/innen, ca. 9 km vom Ligurischen Meer und ca. 25 km nordwestlich von Lucca entfernt. Ihr Ortsteil Lido di Camaiore ist ein bekanntes Seebad an der Versilia. Camaiore ist über die Via Provinciale/SP1 zu erreichen, zur Gemeinde gehören die Ortsteile Nocchi, Montemagno und Pioppetti.
Die Ereignisse
Der „Palazzo Littorio“ in Camaiore war der Sitz einer Brigata Nera. Hier wurden die Antifaschisten gefangen gehalten, gefoltert und getötet. Die Zahl der Opfer und ihre Namen sind bis auf wenige unbekannt, da die Faschisten sie „verschwinden“ ließen. Zwei der Opfer, die im August 1944 getötet wurden, waren 16 und 18 Jahre alt. Ernesto Cirillo, der Kommandant der Brigata Nera, wurde unmittelbar nach dem Krieg zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.
Am 2. September 1944 wurden auf der Straße nahe Pioppetti bei einem Partisanen-Anschlag einige deutsche Soldaten getötet. Sie gehörten zum Kommando des SS-Generals Max Simon, das in Nocchi stationiert war und dort eine alte Fabrikhalle in ein Gefangenenlager umfunktioniert hatte, in dem auch gefoltert wurde. Am 4. September begann die Vergeltungsaktion der Deutschen. Da die männlichen Bewohner der Umgebung geflohen waren, nahmen die deutschen Soldaten Rache an 35 Geiseln, die sie am 2. September in Certosa di Farneto gefangen genommen hatten. Sie erhängten sie an den Bäumen der Straße auf den Monte Pitoro. Zur Warnung wurde ein großes Plakat „So enden Banditen“ aufgestellt. Am gleichen Tag fielen der Vergeltungsaktion auch in den Ortsteilen Montemagno und Pieve zwölf Zivilisten zum Opfer.
Gedenken
An die von der Brigata Nera getöteten Pesonen erinnern in Camaiore zwei Gedenktafeln: eine Tafel am „Palazzo Littorio“ an der Piazza 29 Maggio, eine Tafel auf dem Friedhof in der Via Badia.