Region Provence-Alpes-Cote d'Azur, Departement Alpes-Maritimes

Inschrift auf der GedenksteleGedenkstele für die ErschossenenDer Ort
Mondäner Badeort an der Riviera, Stadt der Internationalen Filmfestspiele, etwa 73.870 Einwohner*innen (2017). Zu erreichen über die A 8, sortie/Ausfahrt 41 und 42, N 7 und Küstenstraße D 559; Bahnhof an der Strecke MarseilleNice.

Die Ereignisse
Die Zentrale der italienischen Besatzer ab November 1942 war das Herrenhaus La Malmaison, 47, Boulevard de la Croisette (heute: Museum und Galerie). Unter der deutschen Besatzung ab September 1943 wurden zahlreiche Widerständler, Juden und STO-Verweigerer im Keller der Villa Montfleury, dem Sitz der Gestapo, verhört und gefoltert. Sie waren z.T. von den Aktionsgruppen der profaschistischen PPF (GAPPF) festgenommen worden.
Am 15. August 1944, dem Tag der alliierten Landung in der Provence, erhielten die Gestapo-Leute von ihren Vorgesetzten, den Befehl, das Gebäude zu räumen und nach Nice/Nizza zu kommen. Nach einem ausgiebigen Essen gingen die Gestapobeamten Moser, Bauer und Held in den Keller und erschossen - wahrscheinlich unterstützt von dem GAPPF-Mann Paul Malaguti - zehn Gefangene, acht starben, darunter eine Frau. Dann flohen die Täter in Richtung Italien. Wenige Tage später wurde Cannes befreit (vgl. im einzelnen, auch zu Namen und Kurzbiografien der Opfer sowie den Tätern: hier).

Gedenken
Vor einem Eingang zur ehemaligen Villa Montfleury (heute: Wohngebäude), 42, Boulevard Montfleury, erinnert eine Stele an die „Opfer der Gestapo vom 15. August 1944“ und nennt ihre Namen. Jährlich findet eine Gedenkveranstaltung statt.

Literatur/Medien
Diguini, Didier: Cannes 1939–1945, Cannes 2002
Panicacci, Jean-Louis: Les lieux de mémoire -De la deuxième guerre mondiale dans les Alpes-Maritimes, Nice 1997
http://fr.wikipedia.org/wiki/Fusill%C3%A9s_de_la_villa_Montfleury_%C3%A0_Cannes
www.cannes.com/dmdocuments/cannessoleil045p42a43.pdf
https://fr.wikipedia.org/wiki/Cannes