Region Rhône-Alpes, Departement Ain
Der Ort
Dorf mit 800 Einwohner/innen zwischen Lyon und Genf in der Landschaft Bugey im südlichen Jura. Mit dem Auto von Lyon: D 1084/N 84 →Genf; oder A 42 →Genf sortie/Ausfahrt 9, dann D 1084/N 84 →Poucin und Cerdon.
Die Ereignisse
Eines der ersten gut organisierten Maquis de l'Ain (vgl. Aranc und Henri Romans-Petit) entstand in der Umgebung von Cerdon. Viele Einwohner/innen versorgten die Maquisards mit Lebensmitteln. Die deutsche Wehrmacht (u.a. Reserve-Gebirgsjägerbataillon I./98 der 157. Reservedivision) versuchte in drei Operationen, die Maquis im Departement Ain zu zerschlagen. Während der „Aktion Korporal“ im Februar 1944 umstellten deutsche Soldaten und frz. Milice das Dorf und besetzten es fünf Tage lang. Alle Kommunikationswege wurden unterbrochen, die Bevölkerung musste in ihren Häusern bleiben, die Häuser wurden penibel durchsucht. Sie bedrängten die Einwohner/innen und den Bürgermeister, ihnen die Verstecke von als „Terroristen“ bezeichneten Résistants zu zeigen. Sieben Männer wurden festgenommen und in ein deutsches KZ deportiert. Bei ihrem Abzug steckten die Besatzer das Haus Vucher in Brand.
Während der nächsten Operation („Unternehmen Treffenfeld“) erschossen deutsche Soldaten am 12. Juli 1944 den Bürgermeister und zwei Bürger, das Dorf wurde geplündert und angezündet.