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Duino – Aurisina – Malchina

Region Friaul-Julisch Venetien / Provinz Triest

Der Ort
Duino-Aurisina mit seinen ca. 8.600 Einwohner/innen (2006) liegt ca. 15 km nordwestlich von Triest. Es gehörte, wie seine heutigen zahlreichen Ortsteile – unter ihnen Sistiana, Malchina, Ceroglie und  Viscogliano – zu den slawischen Dörfern des Karsts, die nach dem Ersten Weltkrieg zu Italien kamen. Wie in der gesamten Umgebung von Triest gab es auch hier Angriffe von Partisanen gegen das faschistische Regime und nach 1943 gegen die deutsche Besatzung. Während des Zweiten Weltkriegs war die Kommune Duino-Aurisiana Teil der Operationszone Adriatisches Küstenland. Im Ortsteil Sistiana hatte das Kommando des Kampfverbands 411 der deutschen Kriegsmarine seinen Sitz.

Die Ereignisse
Der Streckenabschnitt Duino–Aurisina war Teil einer wichtigen Bahnverbindung und deshalb auch Ziel von Sabotageaktionen der Slowenischen Befreiungsbewegung "Osvobodilna Fronte (OF)", italienisch „Movimento di liberazione Sloveno ".  Am 27. Februar 1944 begann das in Sistiana stationierte deutsche Kommando gemeinsam mit italienischen und slowenischen Kollaborateuren eine Durchkämmungsaktion, in deren Verlauf 16 Dörfer umzingelt und über 300 Personen festgenommen wurden. Alle Männer zwischen 16 und 60 wurden zur Zwangsarbeit deportiert – überwiegend nach Bayern. Nachdem die Partisanen den Viadukt in der Nähe von Moschenizza zerstört hatten, wurden am 16. August 1944 die zur Kommune Duino-Aurisina gehörenden Orte Malchina, Ceroglie, Visogliana und Medeazza überfallen und in Brand gesetzt: in Malchina waren alle Häuser bis auf die Schule, das Pfarrhaus und die Kirche betroffen, in Ceroglie ca. 40 Häuser, ebenso viele in Medeazza. In Visogliano blieb die Hälfte der Häuser verschont, da sie von Mitgliedern der Domobranci – der mit den Deutschen kollaborierenden Slowenische Heimwehr – bewohnt waren. Auch im Rahmen dieser Aktion wurden ca. 60 Männer nach Deutschland deportiert.  

Gedenken
In Malchina, Ceroglie und Visogliano erinnern Gedenktafeln mit gleichlautendem Inhalt an die Gewalttaten. Die Orte sind entweder von Sistiana aus auf der SP 4 oder der SP 32 erreichbar. Auf einer anderen Route kommt man nach Malicina von Opicina auf der SP 4 über Dol, Repen, Pupinpiccolo, Sgonico, Sales und Precenico.

Rathaus von Malchina mit zwei Gedenktafeln eine der beiden Gedenktafeln Gedenktafel in Malchina, Ceroglie und Visogliano

Gedenkstätte in MonrupinoTafel an der GedenkstätteNimmt man diese Route von Opicina aus, gelangt man in den kleinen hübsch gelegenen Ort Monrupino. Bei der Abzweigung Santuario di Monrupino passiert man einen kleinen Naturpark mit einer ungewöhnlichen Felsformation. Auf einem der Felsen ist eine Tafel zu Ehren der gefallenen „Söhne unseres Volkes im Kampf gegen den Faschismus der Kommune Monrupino" angebracht.


Literatur / Medien:
Un percorso tra le violenze del Novecento nella Provincia di Trieste:  Istituto Regionale per la storia del Movimento di Liberazione nel Friuli Venezia Giulia, Trieste 2006, S. 75 ff.; Stracke, Stephan: Slowenische Partisanen und Partisaninnen, in: Fransecky, Tanja von / Rudorff, Andrea / Schneider, Allegra / Stracke, Stephan (Hg.): Kärnten, Slowenien, Triest. Umkämpfte Erinnerungen. Bremen 2010, S.101–108; Führer "Triest und sein Umland" (2011); de.wikipedia.org/wiki/Slovensko_domobranstvo; de.wikipedia.org/wiki/Duino-Aurisina