Region Venetien / Provinz Belluno
Die Stadt
Belluno mit ca. 36.500 Einwohner/innen, ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und liegt am Fluss Piave, ca. 90 km nördlich von Venedig/Mestre und ist von dort erreichbar zunächst auf der A 57 (Aeroporto / Trieste / Belluno), bei der Ausfahrt Belluno auf die A 27. Für die Unterstützung der Partisanen wurde die Stadt mit der Medaglia d’Oro al Valor Militare ausgezeichnet.
Die Ereignisse
Unmittelbar nach dem 8. September 1943 wurde die Provinz Belluno der Operationszone Alpenvorland angeschlossen, die direkt unter deutscher Verwaltung und unter dem Kommando des Obersten Kommissars Franz Hofer stand. Im Verlauf des Winters 1943/1944 formierte sich der Widerstand in der Provinz, vor allem in den Bergen, der vom CLN in Belluno koordiniert wurde. Gemeinsame mit Partisanenbrigaden der Provinzen Udine und Treviso lieferten sie den Deutschen schwere Gefechte, die zu Vergeltungs- und Durchkämmungsaktionen führten. Auch in der Provinz Belluno bestanden im Sommer 1944 ausschließlich von Partisanen kontrollierte Zonen. Zur Bekämpfung der Partisanen setzten die Deutschen sämtliche Mittel der Gewalt ein. Das Kommando der SS-Sicherheitspolizei in Belluno unterstand dem deutschen SS-Unterscharführer Georg Karl. Unter seinem Kommando befanden sich eine Reihe von Südtiroler SS-Leuten.
Während eines Gefechts am 12. Februar 1945 wurden durch Verrat Salvatore Cacciatore („Ciró“), Kommandant einer Einheit der Brigade „Nino Bixio“ des Bataillons Gramsci, mit weiteren sechs Partisanen, unter ihnen zwei Schwestern, gefangen genommen. Nachdem sie im Gefängnis Caserma Jacopo Tasso, dem Sitz der Gestapo in Belluno, gefoltert worden waren, wurden vier von ihnen am 17. März 1945 an den Laternenmasten der Piazza Campitello erhängt. Die Bevölkerung wurde gezwungen, der Ermordung zuzusehen. Der Bischof Bellunos, Girolamo Bortinon, erreichte es, von den Deutschen eine Leiter zu bekommen, um den Opfern die letzte Ölung zu geben. Die beiden Schwestern konnten sich durch Flucht aus dem Gefängnis retten.
In den Jahren 1943-1945 schlossen sich zahlreiche Bürger der Stadt der Resistenza im Widerstand gegen das Regime dem faschistischen Saló-Regime und gegen die Truppen der deutschen Wehrmacht an. Am 10. März 1945 wurden Vergeltungsmaßnahme für die Tötung dreier deutscher Soldaten im Kastanienwald bei Belluno, dem Bosco delle Castagne, 10 Jugendliche erhängt. Verantwortlich für die öffentlichen Hinrichtungen war die Sicherheitspoizei- und SD-Außenstelle Belluno.
Gedenken
Piazza Castello
Am Rathaus von Belluno hängt eine Tafel mit der Inschrift der der Stadt verliehenen „Medaglia d’Oro al Valor Militare“ für den von der Stadt und der Provinz geleisteten Widerstand.
Im Parco Città di Bologna (Piazza Piloni) erinnert eine Gedenktafel an die getöteten Partisanen aus der Emilia Romagna mit Namen von 17 Jugendlichen aus Bologna und zwei weiteren aus Ravenna, die den Garibaldini-Brigaden „Belluno“ und „Nannetti“ angehörten.
In Bologna wiederum erinnert eine Gedenktafel auf der Piazza Belluno an die Bellunesische Resistenza
Piazza dei Martiri
Der zentrale Platz von Belluno (früher Campitello oder Campedèl), erhielt zum Andenken an die im Kampf gefallenen Partisanen ein Denkmal und seinen heutigen Namen. Seit 1965 prägen vier Bronzetafeln des Bildhauers Augusto Murer (1922–1985), einst selbst Partisan der Brigata Fratelli Fenti, den Platz. Auf den Tafeln sind vier wichtige Ereignisse der Resistenza Bellunese dargestellt. Von Murer stammen etliche den Partisanen gewidmete Denkmäler, so z.B. auch das berühmte Monument auf dem Monte Grappa (1974) oder La Partigiana in Venedig (1964). Die Bilder zeigen das Denkmal auf der Piazza dei Mairtiri.