Region Lothringen (Lorraine), Departement Vosges
Der Ort
Gemeinde von ca. 930 Einwohnern/innen an der D 43 am Fuß des Vogesenkamms (Col de l'Oderen), zwischen 570 und 1.200 Meter Höhe; von Saint-Dié ca. 55 km (N 415 →Colmar bis Anould, dann D 8 bis Gérardmer, dort D 486 bis Travexin, dann D 43); von Colmar 70 km (D 417 →Gérardmer bis Le Collet, dort auf D 34 D →La Bresse, dort D 486 →Travexin, dann D 43).
Die Ereignisse
Ab September 1944 schossen die auf den Bergen über Ventron liegenden deutschen bzw. alliierten Truppen aufeinander, das Dorf bekam viel ab, Menschen starben, die Bevölkerung lebte in den Kellern.
Ventron lag in dem Gebiet, das nach dem „Waldfest“-Plan geräumt werden sollte. Am 8. November 1944 wurde das Dorf von Wehrmacht und Gestapo umzingelt, die Bevölkerung auf den Dorfplatz bestellt und – nach Verhören – 128 Männer zwischen 16 und 45 Jahren deportiert. Nach einem Fußmarsch über den Oderen-Pass wurden sie ab Wesserling (Elsass) zusammen mit den Deportierten von La Bresse per Bahn nach Pforzheim gebracht. Dort wurden sie wie auf einem Sklavenmarkt besichtigt und auf Betriebe, Stadt, Bahn sowie Höfe und Forst verteilt; acht Männer kamen nicht zurück.
Am 9. November wurde die restliche Bevölkerung aus dem Dorf getrieben, sie fand Aufnahme z.B. in Tignécourt etwa 100 km westlich. Bis zur Rückkehr im Frühjahr 1945 war Ventron eine Geisterdorf, Häuser, Möbel, Vieh usw. waren herrenlos.
