Region Lothringen (Lorraine), Departement Vosges
Der Ort
Gemeinde mit einem alten, säkularisierten Kloster, ca. 2.800 Einwohner/innen, der letzte Textilbetrieb wurde 1992 geschlossen, gelegen im Rabodeau-Tal an der D 424; von Saint-Dié 22 km (N 59 →Nancy, Ausfahrt Moyenmoutier/D 424); von Straßburg 77 km (über Schirmeck und Col du Hantz: A 35, A 352, D 1420 →Saint-Dié, dann D 424); von Nancy 27 (km (N 59 →Saint-Dié, Ausfahrt Moyenmoutier/D 424).
Die Ereignisse
In der Umgebung waren Widerständler der Groupe Mobile d'Alsace (GMA) aktiv. Im Herbst 1944 wurden Waffen für sie per Fallschirm abgeworfen. Am 2.8. und 9.8.1944 wurden 16 Personen in die KZ deportiert. Am 16.9.1944 wurden die Widerstandskämpfer Meire und Guiot von Gestapo und frz. Milice entdeckt und erschossen.
Am 5. und 6. Oktober 1944 führten Wehrmacht und Gestapo im Rahmen der „Aktion Waldfest“ eine weitere Terroraktion gegen den Widerstand und die Zivilbevölkerung durch. Senones wurde von Soldaten umstellt, die Bevölkerung wurde zum ehemaligen Kloster bestellt und im Klosterhof eingesperrt. Nachmittags wurden Alte, Frauen und Kinder nach Hause geschickt. Die Männer wurden von der Gestapo verhört, die durch frz. Milice und andere Kollaborateure unterstützt wurde. Am nächsten Morgen wurden 354 Jugendliche und Männer über das SS-Lager Schirmeck in verschiedene KZ deportiert, u.a. in das KZ Leonberg bei Stuttgart; 245 kehrten nicht zurück. Dann wurden Häuser und Fabriken geplündert, mehrere vollgeladene Lastwagen mit Beute verließen den Ort. Am 9. November mussten die Einwohner/innen alle Autos, Lampen, Kerzen und Brennstoffe zum Rathaus bringen, von wo sie in Richtung Deutschland weggefahren wurden.
Am 21. November 1944 wurden 625 Männer zwischen 16 und 60 Jahren in Marsch gesetzt „für Schanzarbeiten“. Hinter dem Col du Hantz auf elsässischer Seite setzten sich die Wehrmachtssoldaten angesichts der frz. Truppen ab und die Männer konnten nach Hause zurückkehren.