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Anould

Region Lothringen (Lorraine), Departement Vosges


Der Ort
Gemeinde mit etwa 3.300 Einwohner/innen im Meurthe-Tal, an der D 415 und D 8 zwischen Saint-Dié (13 km) und Gérardmer (16 km), von Nancy (N 59) und von Straßburg jeweils ca. 100 km.

Die Ereignisse
Im Rahmen der „Aktion Waldfest“ (Zerschlagung des Widerstands, Aushebung von Zwangsarbeitern, Politik der verbrannten Erde) drangen deutsche Einheiten am 8. November 1944 in den Ort ein und ließen die Einwohner auf dem Rathausplatz antreten. Sie deportierten mehrere hundert Männer aus Anould und den umliegenden Orten Ban-sur-Meurthe, Clefcy, Corcieux, Saint-Léonard, Saulcy-sur-Meurthe (nicht zu verwechseln mit Le Saulcy) nach Mosbach (Baden), aus Anould allein 168. Am 14.11. wurde die restliche Bevölkerung nach Corcieux (10 km entfernt) gebracht und dort erneut evakuiert. Anschließend wurde  Anould geplündert und angezündet: 442 von 451 Häusern, die Schule, die Kirche, die Papierfabrik gingen in Flammen auf.

Totendenkmal Gedenktafel an Rathaus Gedenkstein für US-Soldaten

Gedenken
Auf dem Platz gegenüber dem Rathaus, an der D 8 / Rue de Gérardmer Nr. 622, steht das Totendenkmal. Eine Tafel am Rathaus gibt die Begründung für die Auszeichnung der Gemeinde mit dem Kriegskreuz wieder: „Zentrum des Widerstands, großer Beitrag zur Bildung eines lokalen Maquis, gewaltsame Evakuierung, Deportation vieler Männer und Zerstörung des Ortes: 33 Tote, 21 Verwundete, 168 Deportierte, 442 Gebäude zerstört oder beschädigt, meist durch mutwillige Brandstiftung durch den Feind“. Ein weiterer Gedenkstein ehrt die bei der Befreiung gefallenen US-Soldaten.

Literatur/Medien
Association des déportés de Mannheim, Saint-Dié – KZ-Gedenkstätte Mannheim-Sandhofen (Hg.): Les hommes de Saint-Dié – Die Männer von Saint-Dié, Herbolzheim 2000, S. 53
http://fr.wikipedia.org/wiki/Anould