Autonome Region Aostatal
Der Ort
Valpelline ist eine auf 960 Metern Höhe liegende Gemeinde mit ca. 600 Einwohner/innen im gleichnamigem Seitental des Aostatals. Zu erreichen ist der nördlich von Aosta liegende Ort über die Strada Statale (SS) 27 in Richtung Großer Sankt Bernhard, von der hinter der Galleria Signayes auf die Strada Provinciale in Richtung Valpelline abgebogen wird (ca. 15 km ab Aosta).
Das Geschehen
Durch das Valpelline verlief seit der Besetzung des Aostatals durch die Deutschen Mitte September 1943 eine vielbegangene Fluchtroute in die Schweiz. Viele der Flüchtlinge nahmen den Weg über Valpelline nach Ollomont und weiter zur Alpe Berio, wo erfahrene Alpinisten aus dem Kreis der Widerstandskämpfer die Führung über die Grenzpässe sicherstellten. Um seiner Verhaftung zu entgehen, passierte auch der spätere Staatspräsident Italiens (1948–1955), Luigi Einaudi, zusammen mit seiner Frau Ida am 26. September 1943 hier den Col de Fenêtre Durand (2.803 m). Durch das Valpelline erreichten auch viele Antifaschisten die Schweiz, als deutsche und italienische Truppen Anfang November 1944 einen Großangriff unternahmen, um das Val di Cogne zurückzuerobern.
Gedenken
Museo della resistenza
Im Resistenza-Museum von Valpelline, das im Untergeschoss der Biblioteca Comunale untergebracht ist, zeigt die Ausstellung „Il Sentiero della Speranza“ / „Le Sentier de l’Espoir“ unterschiedliche Aspekte dieses Weges der Hoffnung in die Schweiz. Die Ausstellung präsentiert biografische Notizen, Briefe von Flüchtlingen an Angehörige, Fotos und Protokolle der Vernehmungen, in denen nach dem Grenzübertritt gegenüber der Schweizer Polizei die Notwendigkeit der Flucht erläutert werden musste.
Adresse: Museo della Resistenza – Bibioteca Comunale „Abbé Henry“, Capoluogo 6/a, 11010 Valpelline, Tel. 0165.73.437, E-Mail: [email protected].
Literatur / Quellen:
www.lovevda.it/it/banca-dati/8/musei/valpelline/museo-della-resistenza/1367