Region Lothringen (Lorraine), Departement Meurthe-et-Moselle
Der Ort
Hügel und Wald nahe Neufmaisons; davon leitet sich der Name des Bauernhofs, des Maquis und der Kämpfe 1944 ab. Von Neufmaisons 2 km (zunächst D 8 →Badonviller, links auf D 168 und Schildern „Mémorial de la Résistance“ folgen); von Nancy 67 km (N 59 →Saint-Dié bis Ausfahrt Badonviller, D 935 →Montigny, nach 4 km rechts auf D 167 →Veney bis Vacqueville, dort auf D 168 →Neufmaisons, „Mémorial de la Résistance“-Schildern folgen).
Die Ereignisse
Der Maquis der GMA-Vosges hatte sich im Mai 1944 an den westlichen Vogesenhängen im Rabodeau- und im Plaine-Tal gebildet. Die Hundertschaft unter der Leitung von René Ricatte (alias Capitaine Jean Serge) aus ehemaligen Soldaten, geflohenen sowjetischen Kriegsgefangenen sowie STO-Verweigerern barg Ende Juli die ersten per Fallschirm abgeworfenen Waffen. Wegen der vielen deutschen Soldaten in der Umgebung (vgl. „Aktion Waldfest“) mussten sie mehrmals das Lager wechseln. Am 3. September warteten etwa 800 Männer aus den umliegenden Dörfern, die Meisten ohne Waffen und ohne militärische Kenntnisse, bei dem Bauernhof Viombois am Waldrand auf eine angekündigte Waffenlieferung per Fallschirm im nahen Veney, die jedoch wegen schlechten Wetters ausfiel. Am 4. September mittags griffen die Deutschen an, die etwa 120 bewaffneten Maquisards hielten durch, bis abends die Deutschen den Kampf beendeten. Diese machten in den nächsten Tagen eine Menschenjagd auf Maquisards und Unterstützer/innen in der Umgebung, verhafteten und deportierten zahlreiche Männer (mindestens 25 allein aus Badonviller, s. hier), andere wurden erschossen (z.B. in Badonviller, Étival-Clairefontaine, Raon-l'Étape). Bilanz des „heroischen und tragischen“ Kampfes: über 100 deutsche Soldaten tot oder verwundet, 57 getötete Maquisards, 100 weitere Tote (z.B. erschossen oder in der Deportation umgekommen). Einige Maquisards schlossen sich später den französischen Truppen an.