Region Lothringen (Lorraine), Departement Meurthe-et-Moselle
Der Ort
Gemeinde von 530 Einwohner/innen im Westen des Departements. Von Boucq 4 km (Place du Souvenir, Rue de Trondes). Von Nancy 44 km (A 31 →Dijon bis sortie/Ausfahrt 12, dort N 4 →Paris/Reims/Bar-le-Duc, bei Ausfahrt D 36 →Pagny-sur-Meuse, rechts ab auf D 41/D 101 →Trondes.
Die Ereignisse
In den Wäldern um das Nachbardorf Boucq war ein Maquis aktiv. Nach einem deutschen Angriff am 27. Juli 1944 verlegten sein Chef, Alex Hardy, und sein Adjudant, René Joannes, ihr Quartier nach Trondes. SD/Gestapo und frz. Milice hatten offenbar davon gehört. Unter dem Kommando von zwei Gestapooffizieren aus Nancy umzingelten und durchsuchten SD-Männer am 15. August frühmorgens Trondes nach den Maquisards. Vier wurden entdeckt und auf der Stelle erschossen, darunter der Chef. Alle arbeitsfähigen Männer wurden auf den Platz befohlen. Mittags zogen die SD-Leute ab. Sie nahmen zwei Frauen wegen Widerstandstätigkeit mit; diese wurden in das KZ Ravensbrück deportiert, wo eine von ihnen umkam. Auf dem Weg nach und in Boucq erschossen sie weitere Personen und nahmen u.a. den Bürgermeister als Geisel.
Am 18. August ließen die Deutschen alle arbeitsfähigen Männer von Trondes antreten. 45 von ihnen wurden über das Internierungslager Écrouves und das KZ Natzweiler-Struthof ins das KZ Dachau deportiert, einige später in das KZ Außenlager Haslach im Kinzigtal (unterirdische Rüstungsproduktion). Nur wenige überlebten.
Die Befehlshaber der Verbrechen, Alfred Boedicker und Johannes Rickelfelder von der Gestapo in Nancy, wurden 1949 vom Militärgericht Metz zum Tode verurteilt und hingerichtet.