Region Lothringen (Lorraine), Departement Meurthe-et-Moselle
Der Ort
Kleine Stadt mit 4.650 Einwohner/innen an der Meurthe. Bahnhof →Lunéville, Saint-Dié. Auto von Nancy 59 km (A 33, 330 →Straßburg, Ausfahrt Saint-Dié/Baccarat, weiter auf N 59 ); von Straßburg 100 km (A35, A 350, D 1420 →Saint-Dié, bei Sainte-Blaise-la-Roche D 424 →Senones, Moyenmoutier, dort N 59 →Nancy).
Die Ereignisse
Junge Männer kämpften im Maquis de Viombois (Tête Rouge), einige wurden später in Baccarat von der Gestapo erschossen. Das Maquis de Baccarat wurde rechtzeitig vor einem deutschen Angriff geräumt.
Im August 1944 bezog ein Gestapo/SD-Kommando unter Erich Wenger, vorher Gestapo Paris, im Rahmen der „Aktion Waldfest“ Quartier in Baccarat (Hotel du Pont und Hotel des Vosges). Das Kommando verübte zahlreiche Verbrechen; es führte u.a. die Razzien mit Deportation und Erschießungen in Pexonne und Neufmaisons durch, erschoss sieben Maquisards in Baccarat im Schlosspark Michaut, brachte zwei Bauern und drei englische Kriegsgefangene im Hof La Fosse, Pexonne, um, ermordete 14 Menschen in Moyenmoutier beim Sägewerk Barodet und zündete es an.
Ab September mussten die Männer aus Baccarat Schanzarbeiten am „Schutzwall West“ nahe Pexonne durchführen. Ende Oktober wurde ein Teil der Einwohner/innen nach Pexonne evakuiert und wurde bei der Razzia am 7. November 1944 von dort zur Zwangsarbeit nach Heidelberg deportiert. Am 31. Oktober wurde die Stadt durch frz. Truppen unter General Leclerc befreit.
Der SD- und Gestapo-Mann Wenger wurde nie bestraft. Er kam nach britischer Kriegsgefangenschaft 1950 – wie andere Gestapo-, SD- und SS-Chargen – zum Bundesamt für Verfassungsschutz und stieg zum Gruppenleiter der Ost-Abwehr und Leiter der Informations-Beschaffung auf.