Der Bezen Perrot (bretonisch: Einheit Perrot; inoffiziell: Der bretonische Waffenverband der SS) war eine bretonisch-nationalistische paramilitärische Einheit. Sie hatte sich nach Abspaltungen bretonisch-nationalistischer Parteien gebildet, die von deutschen Besatzern gefördert worden waren – ohne größeren Erfolg. Die Miliz Bezen Perrot mit etwa 80 - 100 Mann wurde 1944 in Rennes stationiert und der (SS-)Sicherheitspolizei angegliedert, andere Mitglieder wurden in die Waffen-SS übernommen. Sie wurden entweder an der Normandie-Front oder bei der Bekämpfung des Widerstands und der Maquis eingesetzt, wobei sie sich durch Grausamkeit und Brutalität auszeichneten. Die Einsätze gegen Widerstandskämpfer wurden vom Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Rennes, Hartmut Pulmer, geleitet.
Anfang August 1944 machten sich etwa 30 Bezen Perrot-Angehörige mit einer Gruppe Gestapo-Männer auf den Rückzug Richtung Deutschland. Bei einem Zwischenstopp in Troyes (Grand Est, Aube) holten sie 49 Gefangene, meist Widerstandskämpfer, aus dem Gefängnis von Troyes und erschossen sie auf dem nahen Schießplatz von Creney-près-Troyes (Näheres s. dort).
Ein Teil der Bezen Perrot verließ die Gruppe in der Region von Paris, ein Teil kam bis nach Deutschland. Eine Anzahl wurde nach Kriegsende beim Versuch festgenommen, nach Frankreich zurückzukehren. Einigen gelang die Flucht nach Irland. Fünf Männer, die noch in Deutschland lebten, wurden von einem Gericht in Paris in Abwesenheit zum Tode verurteilt.
Literatur/Medien
Hamon, Kristian: Le Bezen Perrot 1944. Des nationalistes bretons sous l'uniforme allemand, Fouesnant 2004
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. 274
https://fr.wikipedia.org/wiki/Bezen_Perrot; https://de.wikipedia.org/wiki/Bezen_Perrot