Anton Dostler wurde am 10. Mai 1891 in München geboren. Seine Karriere als Berufssoldat führte über den Einsatz im Ersten Weltkrieg, der Beförderung zum Major der Reichwehr (1932) und der nachfolgenden Wehrmacht bis zum Generalleutnant (1943). Ab Januar 1944 war er Befehlshaber eins Armeekorpses in Italien. In dieser Eigenschaft wurde ihm im März 1944 die Gefangennahme von fünfzehn US-Soldaten gemeldet, die, wie Verhöre ergaben, als hinter den Linien operierende Spezialeinheit ein Eisenbahntunnel sprengen sollten. Als Chef des Armeekorpses war Dostler Befehlshaber der Festungsbrigade von La Spezia, wo die Gefangenen festgehalten wurden. Er meldete den Vorgang dem Oberbefehlshabe in Italien, Kesselring, der die Erschießung der Gefangenen anordnete. Dostler gab die Anordnung Kesselrings an die Festungsbrigade in La Spezia weiter. Der Erschießungsbefehl wurde ausführt. Dostler geriet im Mai 1945 in amerikanische Gefangenschaft und wurde im Oktober 1945 von einem amerikanischen Militärgericht in Caserta wegen dieses Erschießungsbefehls zum Tode verurteilt. Er hatte sich vergeblich darauf berufen, er habe die Anordnung Kesselrings lediglich weitergegeben. Das Todesurteil wurde am 1. Dezember 1945 vollstreckt.
Literatur/Medien
Hermann Schreiber: Deutsche Kriegsverbrechen in Italien. München 1996, S. 100 f.; Friedrich Andrae: Auch gegen Frauen und Kinder. München-Zürich 1995, S. 166 f.;
https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Dostler