Mordechaj Gebirtig wurde 1877 in Krakau in ein armes, religiöses Elternhaus im jüdischen Viertel Kazimierz geboren. Weltliches und Gedichte sollen dort verpönt gewesen sein. Er ließ sich nicht beirren. Er begann früh, Gedichte und Lieder zu schreiben.
Eines der ersten handelt vom Generalstreik (1905) – angesichts der sozialen und politischen Umwälzungen.
Später begann er, seine Gedichte mit Musik zu begleiten – er hatte kein Instrument 'gelernt', sondern schuf die Melodie mit Hilfe einer kleinen Hirtenflöte.
Zeitgenoss*innen sagen, dass sie sehr einprägsam und ausdrucksstark waren und auch in der Zeit der ns-deutschen Besatzung und des Ghettos blieben.
Ein Beispiel: „'S brennt“ (1938): https://www.volksliederarchiv.de/s-brent-es-brennt/
Das Lied knüpft an einen Pogrom im polnischen Städtchen Przytyk 1938 an; es nimmt die Bedrohung und den kommenden Mord an vielen vorweg.
Mordechaj Gebirtig wurde am 4. Juli 1942 von einem deutschen Soldaten im Krakauer Ghetto erschossen – auf dem Weg zur Deportation in das Vernichtungslager Belzec.
Eine Gedenktafel ist an dem Wohnhaus in Krakau-Kazimierz, ulica Berka Joselewicza 5, angebracht.
Literatur/Medien
https://de.wikipedia.org/wiki/Mordechaj_Gebirtig
https://yivoencyclopedia.org/article.aspx/Gebirtig_Mordkhe (engl.)