Das in Vilnius am Gedimino-Prospekt liegende, 1992 errichtete „Museum für die Opfer des Genozids“ befindet sich im gleichen Gebäude, in dem 1941–1944 die Gestapo residierte und von 1944 bis 1990 der sowjetische Geheimdienst seinen Sitz hatte. Das Museum ist nicht, wie seine Bezeichnung zunächst vermuten lässt, den Opfern des Völkermords an den litauischen Juden, dem Holocaust in Litauen, gewidmet. Das Museum informiert vielmehr über die Unterdrückung und Bekämpfung der politischen Opposition und des bewaffneten national-litauischen Widerstandes zwischen 1944 und 1953 gegen das stalinistische Sowjetregime. Dieser vor allem bis zur Niederschlagung antisowjetischer Untergrundgruppen grausamen Repression sind insgesamt tausende Litauer – auch durch Folter und illegale Hinrichtungen – zum Opfer gefallen; zehntausende Litauer wurden nach Sibirien deportiert. Der Völkermord an den Juden wird an diesem Ort, von einem kurzen Hinweis abgesehen, nicht erwähnt. (Völkermord)

Adresse:
Aukų g. 2a, LT-01113 Vilnius
Tel. +370 5 249 81 56, +370 5 249 62 64
Fax. +370 5 249 74 27
E-Mail muziejus[@genocid.lt
Öffnungszeiten:
Mittwoch – Samstag 10.00–18.00 Uhr
Sonntag 10.00–17.00 Uhr
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