Minas Georgiadis wurde 1887 in Iraklio auf der Insel Kreta geboren. Von der Liberalen Partei als Kandidat aufgestellt, war er von 1934 bis 1940 - mit einer kurzen Unterbrechung - Bürgermeister seiner Heimatstadt. 1940 fiel er in Ungnade, wurde abgesetzt und ging nach Athen, wo er bis zum Überfall Italiens auf Griechenland blieb. Zurück in Iraklio wurde er Ende Mai 1942 von den deutschen Besatzungskräften in Geiselhaft genommen und am 3. Juni 1942 zusammen mit 11 anderen Bürgern Iraklios als „Sühne“ für die Ermordung von Kollaborateuren umgebracht.
Mit den weiteren 50 Geiseln, die zudem als „Vergeltungsmaßnahme“ für die Sprengung von über 20 auf dem Flughafen von Iraklio stehenden deutschen Flugzeugen am 14. Juni 1942 umgebracht wurden, zählt Minas Georgiadis zu den 62 Märtyrern, nach denen in Iraklio eine Straße benannt wurde. Im Georgiadis Park steht seit 1950 in unmittelbarer Nähe des Monuments des Nationalen Widerstands eine Büste von Minas Georgiadis.
Literatur / Medien:
Society of Cretan Historical Studies (Hg.): From Mercury to Ariadne, Crete 1941-1945, Iraklio 2010;