Leone Ginzburg wurde am 4. April 1909 in Odessa geboren. Zum radikal-liberalen Intellektuellen-Kreis um den 1933 gegründeten, antifaschistischen Turiner Verlag „Giulio Einaudi Editore“ und zu der Bewegung „Giustizia e Libertà“ gehörend (antifaschistische Parteien, Rosselli, Gobetti), wurde Ginzburg 1934 zu zwei Jahren Haft verurteilt. Im Urteil hieß es, er sei die Turiner Seele der revolutionären Bewegung „Giustizia e Libertà“. Von 1940 bis 1943 wurde er in die Abruzzen verbannt (Italienischer Faschismus). Nach dem Sturz Mussolinis im Juli 1943 verließ er den Verbannungsort, in dem er mit seiner Frau Natalia, die nach 1945 als Schriftstellerin hervorgetreten ist, und den Kindern gelebt hatte, und beteiligte sich am Widerstand in Rom. Er gab unter falschem Namen die Untergrundzeitung "L'Italia Libera" heraus und wurde im November 1943 verhaftet. Leone Ginzburg erlag am 5. Februar 1944 den Folgen der Misshandlungen im "deutschen Trakt" des römischen Gefängnisses Regina Coeli.
Literatur / Medien:
Natalia Ginzburg, Familienlexikon. 2. Auflage Berlin 2009; Pflug, Maja: Natalia Ginzburg – Eine Biographie. Berlin 201; Natalia Ginzburg, Alessandra Tornimparte, Maja Pflug: Es fällt schwer, von sich selbst zu sprechen, aber es ist schön. Natalia Ginzburgs Leben in Selbstzeugnissen, Berlin 2001; Albath, Maike: Der Geist von Turin. Pavese, Ginzburg, Einaudi und die Wiedergeburt Italiens nach 1943, Berlin 2010; Bade, Sabine und Mikuteit, Wolfram: Partisanenpfade im Piemont. Wege und Orte des Widerstands zwischen Gran Paradiso und Monviso. Ein Wanderlesebuch. Konstanz 2018; resistenza.eu/intellektuelle-widerstand-einaudi; www.storiaxxisecolo.it/antifascismo/biografie%20antifascisti99.html; www.spiegel.de/spiegel/print/d-11616944.html; www.zeit.de/1999/16/Giulio_Einaudi_1912_bis_1999; en.wikipedia.org/wiki/Leone_Ginzburg; www.chieracostui.com/costui/docs/search/schedaoltre.asp?ID=8865&myword=ginzburg