Israel Gutman, geboren am 20.5.1923, wuchs in Warschau auf. Er war in der Jugend der zionistischen Hashomer Hazair aktiv.

Israel Gutman; Quelle: Muzeum Getta Warszawskiego

Ab 1941 musste er mit seiner Familie im Warschauer Ghetto leben, seine Eltern und seine ältere Schwester starben dort. Er wurde 1942 Mitglied der ŻOB - Jüdische Kampforganisation, die sich angesichts der Massendeportation der jüdischen Bevölkerung in das Morlager Treblinka gebildet hatte. Er nahm aktiv am Warschauer Ghettoaufstandteil. Als die SS-Truppe Gasbomben in die Bunker warfen, musste seine Gruppe am 5. Mai ihren Verteidigungsbunker verlassen. Sie wurden von der SS gefangen, aber nicht erschossen, sondern in das KZ Majdanek  und von dort nach Auschwitz deportiert.Vor der Evakuierung des Lagers wurde er auf einen Todesmarsch in das KZ Mauthausen bei Linz/Österreich geschickt, er wurde am 5. Mai 1945 in Gunskirchen befreit.

 

Nach der Befreiung kam er in eine Klinik, er ging nach Italien. Er half mit der Organisation Bricha Überlebenden der Shoah, nach Palästina zu gelangen. Er emigrierte 1946 in das britische Mandatsgebiet. Er lebte im Kibbuz Lehavot ha-Bashan, wo er 25 Jahre mit seiner Frau Iris Edelstein und den 3 Kindern wohnte und arbeitete. 1961 sagte er im Eichmann-Prozess aus.
Ab 1971 studierte er Geschichte, wurde Professor für Neuere Geschichte und Direktor des Forschungsinstituts der Gedenkstätte Yad Vashem. Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Bücher über die Shoah, die Ghettos in Polen, den  jüdischen Widerstand und gab die Enzyklopädie des Holocaust heraus, dt: Berlin 1993.
Gutman starb am 1.10.2013.

 

Literatur/Medien

Engelking, Barbara/Leociak, Jacek (Hg.): The Warsaw Gheto. A guide to the perished City, New Haven und London 2009, S. 822 und öfter
Gutman, Israel u.a. (Hg.): Enzyklopädie des Holocaust, 3 Bände, Berlin 1993

Lustiger, Arno: Zum Kampf auf Leben und Tod! Vom Widerstand der Juden 1933-1945,

Köln 1994, S. 26-25, 215 – 222, 230

https://de.wikipedia.org/wiki/Israel_Gutman