Lela Karagianni (auch: Carayannis und Karayiannis) lebte beim Überfall der deutschen Truppen 1941 in Athen. Die oft als „unpolitisch“ beschriebene Mutter von sieben Kindern widmete sich sofort der Aufgabe, britische Soldaten zu verstecken und ihnen zur Flucht zu verhelfen. Die von ihr gegründete Undergrundorganisation Bouboulina - benannt nach Laskarina Bouboulina (1771-1825), einer Heldin des griechischen Unabhängigkeitskrieges - arbeitete mit dem britischen Geheimdienst und der Widerstandsorganisation EDES zusammen. Die Gruppe fälschte Ausweispapiere, organisierte sichere Unterkünfte und verhalf gefährdeten Menschen, zu den Partisanen oder ins Ausland zu flüchten, so auch vielen Juden, u.a. der aus Thessaloniki stammenden Familie Samuel Cohen.
Lela Karagianni wurde am 11. Juli 1944 verhaftet, tagelang im Verhörzentrum der SS in der Athener Merlinstraße gefoltert und anschließend in das berüchtigte Konzentrationslager Chaidari gebracht. Zusammen mit 71 Mitgliedern ihrer Bouboulina-Organisation wurde sie am frühen Morgen des 8. September 1944 im Wald von Daphni erschossen.
Direkt nach dem Krieg wurde sie für ihre Verdienste vom griechischen Staat hoch dekoriert, ihr früheres Wohnhaus in Athen (siehe: Karte Athen) wurde als historisches Gebäude klassifiziert, Straßen und Schulen nach ihr benannt.
Im Jahr 2011 wurde Lela Karagianni durch die israelische Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt.

Literatur / Medien:
www.drgeorgepc.com/LelaCarayannisGrandmotherTribute.pdf; www.haidari.gr/Default.aspx?tabid=652&language=en-US; greece.greekreporter.com/2013/03/15/greeks-honored-righteous-among-nations; de.wikipedia.org/wiki/Laskarina_Bouboulina