Einführung
Łódź (dt. Lodz), die Hauptstadt der gleichnamigen Woiwodschaft, ist mit 670.640 (2021) Einwohner*innen (2021; 1939: 680.000) heute die viertgrößte Stadt Polens. Sie liegt ca. 100 km westlich von Warschau. Die 1812 gegründete Industriesiedlung entwickelte sich in rasantem Tempo und wurde bis zur Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zum Textilindustriezentrum („Manchester des Ostens“) und zur größten Industriestadt des ,Königreichs Polen' im Zarenreich (vgl. Hinweise unter 'Literatur/Medien*). Sie war auch eine Hochburg der Arbeiterbewegung. Die Stadt galt als multikulturell. 1939 waren  knapp 60% der Einwohner*innen katholische Polen, etwa 30% Juden und 9% Protestanten deutscher Herkunft. In der Weltwirtschaftskrise (1930er Jahre) kam es auch infolge der repressiven Minderheitenpolitik Polens zu sozialen und ethnischen Spannungen.