Gedenkstele für Kostas Perrikos in AthenKostas Perrikos wurde 1905 in Kallimasia auf der Insel Chios geboren, trat als Offizier in die Luftwaffe ein, aus der er 1935 nach dem gescheiterten Putsch von Venizelos-Anhängern entlassen wurde.
Nach dem deutschen Überfall auf Griechenland zählte Kostas Perrikos zunächst zu den Mitbegründern der eher unpolitischen bürgerlichen Widerstandsgruppe der Heerschar der versklavten Sieger (SSN), von der er sich Ende 1941 löste und mit einigen Gleichgesinnten die bürgerlich-republikanische Widerstandsorganisation PEAN (Panhellenische Union der kämpfenden Jugend) gründete.
Am 20. September 1942 verübte Perrikos mit anderen PEAN-Mitgliedern einen Sprengstoffanschlag auf das Büro der den Nationalsozialisten nahestehenden griechischen Organisation ESPO in Athen, die sich u.a. zum Ziel gesetzt hatte, rechtsgerichtete freiwillige Soldaten und Offiziere zu einer griechischen Einheit der Waffen-SS für die deutsche Ostfront zu rekrutieren. Bei dem Anschlag kam es zu einer großen Anzahl von Toten (u.a. Spyros Sterodimos, der Leiter der ESPO) und Verletzten. Die Angaben zu den Opferzahlen schwanken erheblich: Viele griechische Quellen und die deutsche WIKIPEDIA beziffern sie mit 43 toten deutschen Offizieren und 29 ESPO-Mitgliedern, wohingegen Fleischer bezüglich der Deutschen ausführt, dass „lediglich sechs Angehörige einer im gleichen Gebäude stationierten Einheit durch Glassplitter leicht blessiert“ wurden (Fleischer 1986, S. 243). Nachdem der Tatverdacht zunächst auf Mitglieder der EAM fiel, wurden Kostas Perrikos und die anderen an der Tat Beteiligten später jedoch verraten. Am 7. Januar 1943 wurden Thanos Skouras, Giannis Katevatis, Dimitris Lois und Dionysis Papadopoulos und am 4. Februar 1943 Kostas Perrikos auf dem Schießstand von Kesariani erschossen.
In der Athener Gladstonos-Straße steht seit 1980 am Ort des Anschlags eine Gedenksäule für Kostas Perrikos.

Literatur / Medien:
Bundesarchiv (Hg.): Europa unterm Hakenkreuz - Die Okkupationspolitik des deutschen Faschismus in Jugoslawien, Griechenland, Albanien, Italien und Ungarn, Berlin 1992, Dokument 107, S. 214; Fleischer, Hagen: Im Kreuzschatten der Mächte – Griechenland 1941-1944, Frankfurt/M. 1986; Fleischer, Hagen: Der lange Schatten des Krieges und die griechischen Kalenden der deutschen Diplomatie, In: Kambas, Chryssoula/ Mitsou, Marilisa (Hg.): Hellas verstehen: deutsch-griechischer Kulturtransfer im 20. Jahrhundert, Köln 2010, S. 205-242; de.wikipedia.org/wiki/Kostas_Perrikos;