Stefan Rowecki (30er Jahre); Foto: wikipedia

Stefan Rowecki wurde 1895 in Piotrków Trybunalski geboren, im Ersten Weltkrieg in die Armee Österreich-Ungarns eingezogen. Nach 1918 kämpfte er in der polnischen Armee, u.a. im polnisch-sowjetischen Krieg 1919-1920, danach blieb er Militär. Nach der polnischen Niederlage 1939 war er einer der Führer des „Bundes des Bewaffneten Kampfes“ ( ZWZ) und 1942 nach der Umwandlung in die Heimatarmee (Armija Krajowa) als „Grot“ (= Speerspitze) deren erster Hauptkommandant. Er galt als einer der fähigsten polnischen Militärs des 20 Jahrhunderts.
Am 30. Juni 1943 wurde er – durch Verrat von Gestapospitzeln – in Warschau von der Gestapo verhaftet und nach Berlin gebracht.
Er wurde von hohen Nazifunktionären wie z.B. Heinrich Himmler, Ernst Kaltenbrunner verhört. Er ließ sich nicht zur Kollaboration überreden, die ihm angebotene 'Antibolschewistische Allianz' lehnte er ab. Er wurde in das KZ Sachsenhausen verschleppt und im 'Prominentenblock' eingesperrt. Kurz nach Beginn des Warschauer Aufstands am 1. August 1944 wurde er hingerichtet, wahrscheinlich auf persönlichen Befehl Heinrich Himmlers.
Stefan 'Grot' Rowecki hat viele hohe polnische Auszeichnungen erhalten, u.a. den Orden des Weißen Adlers. Eine Brücke in Warschau wurde nach ihm benannt. 2005 wurde in Piotrków-Trybunalski an der al. Ujazdowski/Ecke ul. Chopin ein Denkmal für ihn enthüllt. In der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen wurden 2014 ein Gedenkstein und eine Sonderausstellung im sog. Zellenbau eingeweiht.

Literatur/Medien
Kochanowski, Jerzy/Kosmala, Beate (Hg.): Deutschland, Polen und der Zweite Weltkrieg. Geschichte und Erinnerung, Potsdam/Warschau 2013
Gutman, Israel u.a. (Hg.): Enzyklopädie des Holocaust, Berlin 1993, S.1245f.
https://en.wikipedia.org/wiki/Stefan_Rowecki
https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Rowecki
http://www.berlin.msz.gov.pl/de/nachrichten/gedenken_an_general_stefan__grot__rowecki