Heinrich (Heinz) Andergassen wurde am 30. Juli 1908 in Hall (Tirol) geboren, war ab 1938 zunächst bei der Gestaop Innsbruck eingesetzt und wurde nach dem deutschen Einmarsch im September 1943 Leiter der SD-Außenstelle Meran. Dort ordnete er noch im September 1943 die Deportation der Meraner Juden an. In Bozen war er Kommandeur der Sicherheitspolizei. Auf Befehl von August Schiffer, Abteilungsleiter der Bozener Gestapo, ermordete er am 1. Januar 1944 den gefangen genommenen CLN-Leiter von Bozen, Manlio Longon. Andergassen war im Februar 1945 auch an der Ermordung des amerikanische Fallschirmspringers Roderick Hall, der im Januar in Gefangenschaft geraten war, sowie an der Ermordung weiterer alliierter Soldaten beteiligt. Er wurde nach einem militärgerichtlichen Prozess in Neapel am 15. Januar 1946 zum Tod verurteilt und am 26. Juli 1946 in einem amerikanischen Gefangenlager in der Nähe von Pisa hingerichtet.
Literatur / Medien:
Giacomozzi, Carla: Im Gedächtnis der Dinge. Zeitzeugnisse aus den Lagern. Bozen 2008-2009, S. 170; Gerald Steinacher: "In der Bozner Zelle erhängt …": Roderick Hall — Einziges Ein-Mann-Unternehmen des amerikanischen Kriegsgeheimdienstes in Südtirol" (1999). Faculty Publications, Department of History. Paper 118; digitalcommons.unl.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1118&context=historyfacpub; de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Andergassen;
https://en.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Andergassen