Ettie Gingold, geb. Stein-Haller, kam aus einer jüdischen Familie, der Vater war Gutsangestellter in einem Dorf der Bukowina, das 1918 zu Rumänien kam. Mit 20 Jahren ging sie zu Verwandten nach Paris, um zu studieren, und engagierte sich 1936 in der Freien Deutschen Jugend, u.a. für die Solidarität mit dem republikanischen Spanien. In der Gruppe lernte sie ihren späteren Mann Peter Gingold kennen. Kurz vor der deutschen Besetzung bekam sie eine Tochter, die sie verstecken musste und 1942 einer Bauernfamilie in Obhut gab. Sie arbeitete für die MOI und die TA: Verbindungen aufrechterhalten, Kurierarbeit, Aufklärung unter deutschen Soldaten und Familien betreuen, deren Männer deportiert worden waren. Das in einer illegalen Druckerei in ihrer Wohnung erstellte Material fuhr sie in Nudelpaketen und Lebensmittelpackungen mit dem Rad zu den Empfängern. Nach der Befreiung engagierte sie sich in Deutschland in der Friedensbewegung und gegen Berufsverbote (ab 1975  war u.a. auch ihre Tochter Silvia davon betroffen). Sie hätte nicht überlebt, hat sie einmal gesagt, „wenn wir nicht gekämpft hätten“.

Literatur/Medien
Jahnke, Karl Heinz: Aus dem Leben von Ettie und Peter Gingold, Frankfurt/M. 2006
http://wiki.drafd.org/index.php?title=Etty_Gingold
https://de.wikipedia.org/wiki/Etty_Gingold