François Vittori, Sohn eines republikanisch eingestellten korsischen Lehrers, war früh als Mitglied der kommunistischen Jugend und der KPF aktiv in den sozialen und politischen Kämpfen. 1922 wurde er wegen Kritik an der frz. Besetzung des Ruhrgebiets, wo er seinen Wehrdienst ableistete, gemaßregelt. Als Postler wurde er nach Marokko strafversetzt und von dort nach Madagaskar, wo er nach einer antikolonialistischen Demonstration verurteilt wurde. Nach Arbeit für die Rote Hilfe war er 1937/38 bei den Internationalen Brigaden in Spanien – ebenso seine Brüder Aurèle und Antoine „Bébé“. Nach der frz. Niederlage 1940 ging er zurück nach Korsika. Dort half er beim Aufbau der KPF und der Nationalen Befreiungsfront FN. Die Italiener versuchten vergeblich, u.a. mit einer Durchkämmungsaktion, ihn zu fassen. Er war an allen entscheidenden Konferenzen und Beschlüssen beteiligt (Öffnung der FN für alle Strömungen, Befreiung in erster Linie durch die Korsen selbst, Volksaufstand im Fall italienischer Kapitulation), einige fanden im Haus seiner Familie in Porri statt. Nach dem Aufstand war er im fünfköpfigen Präfekturrat (vgl. Ajaccio). Nach der Befreiung war er einige Jahre Senator für Korsika, gab die Zeitschrift Le Réveil Corse heraus, engagierte sich im republikanischen Veteranenverband und der Vereinigung ehem. Spanienkämpfer.
Literatur/Medien
Choury, Maurice: Tous bandits d'honneur! Résistance et Libération de la Corse (Juin 1940 – Octobre 1943, Neuauflage Ajaccio 2011, S. 93f., 128f.
www.porri.eu/fv.html
www.resistance-corse.asso.fr/fr/mediatheque/biographies/vittori/
www.museedelaresistanceenligne.org/pageDoc/pageDoc.php?id_expo=74&id_theme=140&id_stheme=&id_sstheme=704&id_media=3411&ordre_media=3
www.senat.fr/senateur-4eme-republique/vittori_francois0272r4.html