France Bloch-Sérazin stammte aus einer intellektuellen jüdischen, politisch engagierten Familie: Der Vater, Jean-Richard Bloch, war Schriftsteller und Journalist. Nach einem Studium der Chemie und Mathematik in Poitiers arbeitete France als Chemikerin in Paris, bis sie vom Berufsverbot für Juden betroffen wurde. Sie engagierte sich Ende der dreißiger Jahre in der kommunistischen Partei, schloss sich den Freischärlern und Partisanen (FTP) an, stellte Bomben und Sprengstoffe für die Résistance her. Im Mai 1942 wurde sie verhaftet, nach Deutschland transportiert und im Untersuchungsgefängnis Hamburg enthauptet. Ihr Mann, der Gewerkschafter Frédo Sérazin, wurde zwei Wochen nach der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes 1940 verhaftet und 1944 zu Tode gefoltert.
Schulen, Straßen, Gedenktafeln erinnern in zahlreichen Städten an die Widerstandskämpferin, u.a. auch in Lübeck und Hamburg.
Literatur/Medien
Hervé, Florence (Hg.): Mit Mut und List. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg, Köln 2010, S. 73-75
Quella-Villéger, Alain: France Bloch-Sérazin. Une femme en résistance (1913 – 1943), Paris 2019
Bloch-Sérazin, France: Lebensstationen einer französischen Widerstandskämpferin (Hg. Hans Zorn), Hamburg 1986
Film: France Bloch-Sérazin – auf den Spuren einer mutigen Frau, von Loretta Walz, 1992/1993