Sohn eines jüdisch-slowakischen Kleinhändlers, früh in der Kommunistischen Jugend, 1933 in Moskau, 1936–1938 bei den Internationalen Brigaden gegen Franco. Nach der Niederlage der Republik flüchtete er nach Paris, wo er sich der tschechischen FTP-MOI-Gruppe anschloss. Baute den Travail allemand (TA) auf, die Untergrundarbeit zur Infiltration der deutschen Besatzungstruppen. Im Rahmen der Affäre um die Rue Daguerre (seine Frau Lise Ricol-London war die Hauptperson) verhaftet und ins KZ Mauthausen deportiert – wo er in der illegalen Lagerorganisation war.
Heute ist er eher bekannt wegen seiner Nachkriegsgeschichte. Als tschechoslowakischer Vizeaußenminister wurde er mit vielen anderen zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Im Zentrum dieses auf konstruierten Vorwürfen und erzwungenen Geständnissen geführten Schauprozesses standen – meist jüdische – West-Emigranten, die in Spanien und Frankreich gegen Faschismus und für die Freiheit gekämpft hatten.
Literatur/Medien:
Dictionnaire historique de la Résistance, Paris 2006, S. 466f.
Film „Das Geständnis“ (1968).