Sein Vater war Straßenbahner, die Mutter Putzfrau. Metallarbeiter, im Ersten Weltkrieg zur Marine eingezogen. Auf dem Kreuzer Guichen organisierte er eine Meuterei im Schwarzen Meer, um einen Einsatz der französischen Kolonialtruppen gegen die russischen Revolutionäre zu verhindern. Er wurde zu fünf Jahren Zwangsarbeit in Marokko verurteilt. Früh engagierte er sich in der CGTU-Gewerkschaft und in der KPF und war während der Volksfront Abgeordneter. Bereits am 17. Juni 1940 rief er zum Kampf gegen den Faschismus und für die nationale Unabhängigkeit auf. Er war einer der Gründer und Führer der FTP, für die militärische Organisation der Résistance verantwortlich. Nach der Befreiung war er von 1945 bis 1947 Minister, Bürgermeister und Abgeordneter bis 1955. Seine zweite Frau, Raymonde Tillon, die nach Ravensbrück deportiert worden war, war ebenfalls Abgeordnete. Er brach mit der KPF nach den CSSR-Ereignissen 1968. Er ist Mitbegründer der ANACR.

Literatur/Medien:
Tillon, Charles: Les FTP soldats sans uniforme, Ouest-France 1991.
Tillon, Raymonde: « J’écris ton nom Liberté », Paris 2002.
www.assemblee-nationale.fr/histoire/biographies/IVRepublique/tillon-charles-joseph-03071897.asp
http://charlestillon.free.fr/